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DOI: 10.1055/s-2005-863583
Einstellungen zur Präimplantationsdiagnostik und Pränataldiagnostik – ein deutsch-englischer Vergleich
Die enormen Fortschritte in der Humangenomforschung in der gegenwärtigen Zeit eröffnen viele Möglichkeiten bezüglich der Diagnose und der Therapie von Krankheiten, sind aber auch mit einer Reihe von Risiken verbunden. Im Zusammenhang mit dieser Entwicklung kommt psychologischen Studien zur Einstellung zur Präimplantationsdiagnostik (PID) und Pränataldiagnostik (PND) und deren Determinanten eine große Bedeutung zu. Dieser Aspekt wird zur Zeit in einem Verbundprojekt der Universitäten Berlin, Leipzig und Jena überprüft.
In einer Teilstudie werden vor dem Hintergrund der aktuellen gesellschaftlichen Diskussion in verschiedenen europäischen Ländern Meinungen und Einstellungen zu PID und PND von Engländern und Deutschen verglichen.
Im Rahmen einer schriftlichen Befragung und einer Internetumfrage wurden den englischen und den deutschen Teilnehmern Beschreibungen von sechs Erkrankungen, die sich bezüglich Lebenserwartung, körperlicher und geistiger Einschränkungen und dem Bedarf an Pflege und medizinischer Hilfe unterschieden, vorgelegt. Die Befragten wurden gebeten zu entscheiden, ob sie zum Ausschluss der jeweiligen Erkrankung die Präimplantationsdiagnostik und/oder die Pränataldiagnostik durchführen lassen würden und ob sie sich im Falle der Pränataldiagnostik bei einem positiven Befund für einen Schwangerschaftsabbruch entscheiden würden. Die Studie ermöglicht die Überprüfung von sozialen und psychologischen Einflussfaktoren auf die genannten Einstellungen.
Die Ergebnisse des Teilprojekts werden vorgestellt in Verbindung mit einem Ausblick auf zukünftige Forschungsansätze.
Key words
Einstellung - Präimplantationsdiagnostik - Pränataldiagnostik