Depressivität ist ein zentrales Outcome-Kriterium klinischer Studien. Bekommen Patienten
im klinischen Setting mehrere Outcome-Instrumente zur Beantwortung vorgelegt, so müssen
diese kurz, valide und änderungssensitiv sein. Diese Studie untersucht die Validität
und Änderungssensitivität der 2-Item-Version des Depressionsmoduls aus dem Gesundheitsfragebogen
für Patienten (PHQ-2).
Die Konstruktvalidität des PHQ-2 wurde an einer Stichprobe von 1619 ambulanten internistischen und allgemeinmedizinischen
Patienten (43±14 Jahre, 64% weiblich) untersucht. Hierzu wurden die Ergebnisse des
PHQ-2 mit Ergebnissen von vier längeren Selbstbeurteilungsskalen verglichen (HADS,
PHQ-9, SF-12, WBI-5). Die Kriteriumsvalidität des PHQ-2 wurde in Hinblick auf das Strukturierte Klinische Interview für DSM-IV
(SKID-I) an einer Teilstichprobe von 520 Patienten bestimmt. Zur Beurteilung der Änderungssensitivität wurde eine prospektive Verlaufsuntersuchung an 167 Patienten durchgeführt, wobei
das SKID-I zu beiden Messzeitpunkten durchgeführt wurde.
In Bezug auf die SKID-Diagnose „Major Depression“ erreichte der PHQ-2 eine Sensitivität
von 87% und eine Spezifität von 78%. Hinsichtlich „aller depressiver Störungen“ betrug
die Sensitivität 79% und die Spezifität 86%. Der PHQ-2 korrelierte hoch mit allen
anderen Selbstbeurteilungsskalen (r=0,67 bis r=0,87). Beim Vergleich der ROC-Kurven
zeigte sich kein relevanter Unterschied in der diagnostischen Treffsicherheit der
Selbstbeurteilungsskalen. Die Punktwerte des PHQ-2 bildeten den Verlauf depressiver
Störungen in den drei Verlaufsgruppen mit gebessertem, unverändertem und verschlechtertem
Verlauf adäquat ab.
Die Ergebnisse dieser Untersuchung belegen, dass der PHQ-2 valide und änderungssensitiv
ist. Der PHQ-2 kann im Rahmen von klinischen Studien zum Screening auf depressive
Störungen, zur Beurteilung der Depressionsschwere und zum Monitoring des Verlaufs
depressiver Störungen verwendet werden.
Schlüsselwörter
Depressive Störungen - Diagnostik - Fragebögen - Validität - Änderungssensitivität