Anhand einer Metaanalyse sollten die therapeutischen Effekte stationärer Gruppentherapie
geschätzt werden. Trotz damit verbundener methodischer Schwierigkeiten wurden dabei
auch Prä-Post-Designs analysiert, da kontrollierte Studien im stationären Bereich
selten durchgeführt werden und daher kein repräsentatives Bild der Praxis zeichnen.
Die Stichprobe setzt sich zusammen aus 23 kontrollierten Studien und 47 Studien im
Prä-Post-Design, die zwischen 1980 und 2004 publiziert wurden. Die Studien ermöglichten
die Berechnung von 28 Effektstärken aus kontrollierten Designs und 80 Prä-Post-Effektstärken.
Im Mittel belegen sowohl die kontrollierten Studien (ES=0,32), als auch die Prä-Post-Studien
(ES=0,48 – 0,58, abhängig von der Berechnung) eine Wirksamkeit der stationären Gruppentherapie.
Die Studieneffekte werden in Beziehung gesetzt zur Therapieausrichtung, zum Stellenwert
der Gruppe innerhalb der Therapie und zur Art der Kontrollgruppe. Die Ergebnisse von
kontrollierten Studien und Prä-Post-Vergleichen werden zueinander in Beziehung gesetzt
und vor dem Hintergrund der methodischen Schwierigkeiten der Prä-Post-Studien und
den praktischen Schwierigkeiten von Kontrollgruppendesigns diskutiert.
Schlüsselwörter
Stationäre Psychotherapie Gruppentherapie Effektivität Meta-Analyse