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DOI: 10.1055/s-2005-863501
Inzidentelles Lernen von auf Nahrungsmittel bezogene und emotionale Wörter bei Frauen mit Anorexia nervosa
Fragestellung: Aus der wissenschaftlichen Literatur ist bekannt, dass anorektische Patienten einen Erinnerungsbias für hochkalorische Nahrungsmittel zeigen, wenn sie tief oder in Bezug auf das Selbst verarbeitet werden. Die vorgestellte Studie untersucht erstmalig, ob anorektische Patientinnen einen Bias für hochkalorische Nahrungsmittel zeigen, wenn diese Aufgaben als irrelevante Hintergrundreize gezeigt werden. Darüber hinaus sollte untersucht werden, ob Anorexiepatientinnen weniger Aufmerksamnkeit für emotionale Stimuli zeigen. Methodik: Eine sequenzielle Wort-Wort-Evaluationsaufgabe wurde 11 Patientinnen mit Anorexia nervosa und 11 gematchten Kontrollpersonen gestellt. Die Primeworte, bzw. Distraktoren betrafen vier Gruppen: hochkalorische Nahrungsmittel, positive, negative und neutrale Worte. Ergebnisse: Anorexiepatientinnen erinnerten nicht mehr Worte, die mit Nahrungsmitteln verbunden waren, aber weniger neutrale und positive Worte als die gesunden Kontrollpersonen. Die vorgestellten Daten lassen daher darauf schließen, dass Anorexiepatientinnen im Vergleich zu jungen gesunden Frauen keinen Erinnerungsbias für hochkalorische Nahrungsmittel zeigen, wenn diese Worte als periphere Information präsentiert werden. Anorexiepatientinnen reagierten nicht weniger empfindsam in Bezug auf negative emotionale Information als gesunde Kontrollpersonen.
Key words
Anorexia nervosa - Gedächtnis - Inzidentelles Lernen - Nahrung