Psychother Psychosom Med Psychol 2005; 55 - P_038
DOI: 10.1055/s-2005-863474

Lebensqualität bei PatientInnen auf der Warteliste und nach einer Lebertransplantation

B Geisse 1, O Decker 2, I Overbeck 1, J Fangmann 1
  • 1Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Chirurgie II, Leipzig
  • 2Universität Leipzig, Selbständige Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Leipzig

Zu Erfassung der Lebensqualität von PatientInnen, die auf eine Lebertransplantation warten und lebertransplantierten PatientInnen wurden an der Universität Leipzig 42 PatientInnen auf der Warteliste sowie 61 bereits transplantierte PatientInnen befragt. Zum Einsatz kamen: Gießen-Test, SF-36, GHQ-28, ein spezieller Leberfragebogen sowie Fragen zu soziodemographischen Daten. In der Auswertung wurden beide Gruppen miteinander verglichen. Beim SF-36 erzielten die Transplantierten in den Bereichen körperliche Leistungsfähigkeit, Kontaktfähigkeit zu anderen Mitmenschen, Vitalität und psychisches Wohlbefinden signifikant besser Werte als die Wartenden. Eine clusteranalytische Auswertung zeigte, dass männliche Personen mit niedrigem Bildungsniveau zu der Gruppe gehören, die in der Lebensqualität am meisten profitieren. In der Kontaktfähigkeit zu anderen Menschen schnitten allein Lebende sowohl physisch als auch psychisch am schlechtesten ab. Es liegt keine signifikante Steigerung der Erwerbstätigkeit nach Lebertransplantation vor. Diese und weitere Ergebnisse werden vorgestellt und hinsichtlich der deutlichen Verbesserung der Lebensqualität differenziert diskutiert. Es stellt sich so dar, als habe der soziale Kontakt einen erheblichen Einfluss.