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DOI: 10.1055/s-2005-863463
Wie beeinträchtigt sind Partner von Patienten mit Herzrhythmusstörungen
Chronische oder schwere Erkrankungen sind nicht nur für die Patienten (Pat.) sondern auch für deren Angehörige belastend. Offen ist, ob dies auch für Angehörige von Pat. mit Herzrhythmusstörungen (HRS) zutrifft und welche Bereiche besonders eingeschränkt sind.
Es wurden 700 ambulanten Pat. mit HRS aufgrund folgender Kriterien eingeschlossen: Intervention mit Herzschrittmacher [HSM], mit Automatischem Defibrillator [AICD] sowie Medikamenten [Medi]. Die Daten von 486 Partnern (Alter: 63,7±11,5 Jahre; 20%Männer) konnten analysiert werden, 151 von Pat. mit HSM, 141 mit AICD und 194 mit Medi. Die Partner der 3 Gruppen unterschieden sich hinsichtlich des Alters (AICD jünger) und des Geschlechts (AICD weniger Männer). Partner und Pat. wurden mittels SF 12 und HADS sowie nach der Häufigkeit bestimmter Belastungen befragt.
Die psychische Lebensqualität [LQ] zeigte keine Unterschiede zwischen den 3 Gruppen, allerdings wiesen AICD-Partner geringere Einschränkungen in der körperlichen LQ auf. Die LQ war im Vergleich zur Norm deutlich reduziert. HSM-Partner zeigten tendenziell seltener auffällige Ängste (13% vs. 26%–23%), bezüglich der Depressivität waren keine Unterschiede feststellbar. Die Ängste sind im Vergleich zur Norm erhöht. Die Pat.-gruppen unterschieden sich nicht bezüglich LQ, Angst und Depressivität. Als häufigste Belastung wurde die Erkrankung eines Angehörigen (31%) benannt, gefolgt von eigener chronischer Erkrankung (27%) und Zeitdruck (13%). Die Medi-Partner füllten sich signifikant häufiger von der Erkrankung ihrer Partner belastet. Das Vorliegen von Angst und Depressivität bei den Pat. beeinträchtigte die LQ der Partner.
Partner von Pat., mit HRS sind in verschiedenen Bereichen (v.a. Angst) beeinträchtig und sollten in der Behandlung mehr Beachtung finden, z.B. durch Selbsthilfegruppen oder im Arztgespräch. Die Entwicklung der Beeinträchtigung und mögliche Risikofaktoren sollten längsschnittlich überprüft werden.
Key words
Herzrhythmusstörungen; Partner; Angst; Depressivität; Lebensqualität