Psychother Psychosom Med Psychol 2005; 55 - P_010
DOI: 10.1055/s-2005-863447

Homepage: „www.fibrostress.de“

K Bernardy 1, V Köllner 1, W Schweidtmann 2, UT Egle 3
  • 1Fachklinik für Psychotherapeutische Medizin in den Bliestal Kliniken, Blieskastel
  • 2Abt. Medizinische Psychologie, Eichholzklinik, Lippstadt
  • 3Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsklinik Mainz

Einleitung: Fibromyalgie (FM) ist ein chronisches Schmerzsyndrom des Bewegungsapparates, bei dem Hinweise auf ein entzündliches Geschehen fehlen. In Deutschland wird zur Zeit von einer Rate von mindestens 4,0% für die gesamte erwachsene Bevölkerung ausgegangen, mit 3,4% Frauen und 0,5% Männer (2). Bisher konnten Ätiologie und Pathogenese der Fibromyalgie nicht vollständig geklärt werden; es existiert keine Therapie, die zu einer anhaltenden Remission der Beschwerden führt. Die Ergebnisse der Schmerz-, Stress- und Gehirnforschung weisen vermehrt darauf hin, dass es sich bei der Fibromyalgie um eine zentral bedingte Störung der Schmerz- und Stressverabeitung handelt (vgl. 1). In vielen Untersuchungen finden sich Hinweise, dass ein großer Teil der FM-Patienten schon in frühester Jugend vielfältigen Belastungen ausgesetzt wurden, was die Schmerz- und Stressverarbeitung entscheidend beeinträchtigen kann (z.B. 3).

In den letzten Jahren wurde bei der Erforschung der Ursachen dieser Erkrankung auch deutlich, dass innerhalb der Fibromyalgie Subgruppen unterschieden werden müssen; eine (größere) Subgruppe scheinen die Patienten zu sein, welche Traumatisierungen und anderen psychosozialen Stressoren in Kindheit und Jugend ausgesetzt waren, die mit Beeinträchtigungen der Selbstwertregulierung und des Bindungsverhaltens einher gehen und welche die Vulnerabilität für psychische Störungen erhöhen.

Ziel und Gründungsidee der Arbeitsgruppe „Fibromyalgie und Stress“ ist die Erforschung dieser Untergruppe der Fibromyalgie, die Verbreitung der Erkenntnisse und insbesondere die Entwicklung von Leitlinien für diese Untergruppe. Mit der Homepage „www.fibrostress.de“ soll eine Plattform zur Verfügung gestellt werden, in der Patienten, Forscher, Therapeuten und weitere Interessierte über Fibromyalgie und Stress kommunizieren können.

Inhalte der Homepage: Die Homepage teilt sich in einen offiziellen, einen Teil für Patienten und für Experten auf. Der offizielle Teil dient ganz der Vermittlung von Informationen und dem Aufbau eines Kommunikationsnetzes; Inhalte dieses Teils sind u.a.: Informationen über Fibromyalgie und Stress, Chronifizierung von Schmerzen, Therapie der Fibromyalgie; Hinweise zur entsprechenden Weiterbildung und zu kooperierenden Kliniken und Therapeuten. Der passwortgeschützte Patientenbereich stellt eine Plattform dar, auf der sich die Patienten austauschen können; der ebenfalls passwortgeschützte Expertenbereich dient als internes Kommunikationsforum und Informationspool.