Psychother Psychosom Med Psychol 2005; 55 - S_071
DOI: 10.1055/s-2005-863417

Vergleich von tiefenpsychologischen Gruppen (halboffen vs. geschlossen) im stationären Setting mit dem Gruppenklimafragebogen GCQ-S von Mackenzie

L Schattenburg 1, RJ Knickenberg 1, ME Beutel 2, R Zwerenz 2
  • 1Psychosomatische Klinik Bad Neustadt/Saale
  • 2Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Die stationäre tiefenpsychologische Gruppenpsychotherapie ist ein Pfeiler der psychosomatischen Rehabilitation. Einige Wirkfaktoren der Gruppentherapie gelten als gut nachgewiesen: die Patienten können sich u.a. gefühlsmäßig entlasten, sehen die universalen Anteile ihrer Probleme, bekommen durch die Spiegelungen der Mitpatienten wichtige Informationen, können ihre sozialen Kompetenzen verbessern. Wichtig ist die Frage, welche Form der Gruppe (halboffen vs. geschlossen) günstiger ist für den Therapieeffekt v.a. unter dem Gesichtspunkt der von den Gruppenteilnehmern erlebten Atmosphäre in der Gruppe. Zur Untersuchung dieser Frage wurde der Gruppenklimafragebogen (GCQ-S) von MacKenzie in der deutschen Übersetzung (Tschuschke, Hess & MacKenzie, 1990) ausgewählt. Dieser Gruppenklimafragebogen misst drei Aspekte: Engagement, Konflikt, Vermeidung/Abhängigkeit. Über einen Zeitraum von einem Jahr (Juli 2002 bis Juni 2003) wurde dieser Gruppenklimafragebogen allen Patienten einer geschlossenen indikativen berufsbezogenen Therapiegruppe vorgelegt (N=145 Patienten; N=493 Einschätzungen im Verlauf). Ebenso wurde der Fragebogen während des gleichen Behandlungszeitraumes in den halboffenen, zum psychosomatischen Basisprogramm gehörenden Therapiegruppen erhoben (N=227 Patienten; N=628 Einschätzungen im Verlauf). Erste Ergebnisse dieses Vergleiches werden vorgestellt und unter den Gesichtspunkten der Wirkfaktoren und der Entscheidung halboffene vs. geschlossene Gruppe diskutiert.