Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-2005-863391
Körperverhaltenstherapie–Indikationen, Strategien, Evaluation
Die Wahrnehmung und Förderung eines bewußten „Körperverhaltens“ sind ein Novum in der Verhaltenstherapie. Einzelne körperorientierte Verfahren sind–historisch gewachsen–schon immer Bestandteil verhaltenstherapeutischer Strategien. Das Anliegen einer „Körperverhaltenstherapie“ (KVT) ist aber umfassender. KVT nutzt spezifische Besonderheiten körperlicher Wahrnehmung und körperlichen Lernens, um kognitiv-behaviorale Lernprozesse zu fördern, Lernbereitschaft und Lernfähigkeit zu wecken („learning to learn“) und die Reintegration eines dissoziierten Körperverhaltens zu bahnen. Der körperverhaltenstherapeutische Ansatz unterscheidet sich sowohl von Körpertechniken und von körperbezogenen Interventionen im Rahmen von Verhaltenstherapie als auch vom traditionellen Konzept des „Körpers als Sprachorgan der Seele“ in den tiefenpsychologisch orientierten Körpertherapieverfahren. Begründet wird eine solche Betrachtungs- und Vorgehensweise durch Ergebnisse neurobiologischer, psychomotorischer und motologischer Forschungen.
Im Vortrag werden typische Indikationen, Wirkmechanismen und Strategien körperverhaltenstherapeutischer Interventionen vorgestellt. Insofern die Feldenkrais-Methode und das Arbeiten nach H. Jacoby und E. Gindler als „Modelle“ einer KVT gelten können, wird der derzeitige Stand einer Evaluation dieses Ansatzes unter Einbezug eigener Daten aus einer psychosomatischen Fachklinik dargelegt.
Key words
Feldenkrais-Methode - Jacoby-Gindler-Arbeit - Körperverhaltenstherapie - Verhaltenstherapie - body-work