Psychother Psychosom Med Psychol 2005; 55 - S_044
DOI: 10.1055/s-2005-863390

Sozialer Rückhalt und Motivation zur Psychotherapie

T Klauer 1, J Eckard 1, W Schneider 1
  • 1Klinik für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin der Universität Rostock

Die Behandlungsmotivation und damit die individuelle Bereitschaft zur Inanspruchnahme von Psychotherapie sollten auch maßgeblich von der Wirkweise informeller Hilfssysteme, d.h. von Einflüssen sozialer Netzwerke und sozialer Unterstützung abhängig sein. Inwiefern diese als förderlich oder als hemmend aufzufassen sind, wurde in einer Studie von 82 Erstkontakten einer psychotherapeutischen Ambulanz mittels Fragebogenverfahren (Inventar zur sozialen Unterstützung in Dyaden) und standardierten klinischen Fremdeinschätzungen (OPD-Achse I) untersucht. Die Befunde deuten darauf hin, dass als zufriedenstellend erlebte Unterstützung der Ausbildung günstiger motivationaler Behandlungsvoraussetzungen eher hinderlich ist. Im Hinblick auf Aspekte der Psychotherapiemotivation erreichten qualitative Merkmale des sozialen Rückhalts (z.B. Unterstützungszufriedenheit) einen höheren prädiktiven Stellewert als quantitative.