Beschäftigte des Gesundheitswesens leiden laut den Berichten der Krankenkassen stärker unter psychischen und physischen Beeinträchtigungen als andere Berufsgruppen. In der Studie wurde die seelische und körperliche Gesundheit von Rettungsassistenten aus Bayern und Sachsen untersucht. Ziel war, protektive Faktoren für eine effektive und gesundheitsfördernde Bewältigung rettungsdienstlicher Anforderungen zu identifizieren.
Bei der Studie handelt es sich um eine Längsschnittuntersuchung mit Messwiederholung nach 6 Monaten. An der Studie nahmen 131 Rettungsassistenten aus Sachsen und Bayern teil. Die Stichprobe bestand aus 115 Männern und 16 Frauen, das Durchschnittsalter lag bei 35 Jahren (SD=8,6). Erfasst wurden gesundheitliche Beeinträchtigungen (GHQ-28, Goldberg, 1988 & Fragen zur körperlichen Symptomen), Burnout (MBI, Maslach & Jackson, 1986), Traumatisierung (PSS-SR, Foa, 1993), Bewältigungsstil (CISS, Endler & Parker, 1990), Kohärenzgefühl (SOC-L9, Schumacher et al., 2000), Selbstwirksamkeit (Schwarzer, 1998) und belastende Arbeitsbedingungen.
25% der untersuchten Stichprobe zeigten ein klinisch bedeutsames Ausmaß psychischer Beeinträchtigungen, 23% litten unter mindestens mittelgradigen Burnoutsymptomen und 6% unter einer hohen Ausprägung posttraumatischer Symptome. Die häufigsten körperlichen Beschwerden waren Rücken-, Kopf- und Magenschmerzen. Während psychische Belastungen über den Untersuchungszeitraum stabil blieben, nahmen die körperlichen Beschwerden signifikant zu. Bei Rettungsassistenten, die in der ersten Befragung hohe Burnoutwerte hatten, nahmen die Burnoutsymptome und die psychische Belastung ab. Sie fühlten sich in ihrer Arbeit weniger überfordert, bewältigten weniger emotionsorientiert und gaben eine höhere Lebenszufriedenheit an.
Key words
Bewältigung - Burnout - Seelische Gesundheit - Trauma