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DOI: 10.1055/s-2005-863373
Zusammenhänge zwischen Coping-Strategien und Lebensqualität bei Patienten vor und 1 Jahr nach ICD-Implantation – Die German-Austrian ICD Multicenter-Study-Group (GAIMS)
Der lebensverlängernde Effekt des implantierbaren Kardioverterdefibrillator (ICD) wurde nachgewiesen. Jedoch sind die Patienten mit bedeutsamen Lebensveränderungen konfrontiert, die sie bewältigen müssen. In einer prospektiven Multicenter-Studie zum subjektiven Krankheitserleben und zum Krankheitsverlauf wurden 286 Patienten mit malignen Herzrhythmusstörungen vor der ICD-Implantation in die Studie aufgenommen. Die Patienten füllten vor Implantation, 3 Monate und 1 Jahr später gut validierte psychometrische Fragebögen (FKV, PLC, GBB, B-L, HADS) aus. Alle kardiologischen Befunde wurden ebenfalls dokumentiert. Depressives Coping (Beta: von 0,91 – 0,554) zeigte sich als stabiler Prädiktor für alle untersuchten Subskalen von emotionalem Befinden, Symptombelastung und Lebensqualität. Dieser Effekt war unabhängig zu psychosozialen Belastungen vor ICD-Implantation und kardiologischen Parametern. Eine große Bandbreite von Copingstrategien war verbunden mit schlechterer Lebensqualität, größerer Anzahl körperlicher Beschwerden und höherem Ausmaß von Angst und Depression. Flexibilität der Copingstile zwischen den einzelnen Messpunkten führte zur Zunahme von Lebensqualität und Rückgang von körperlichen Symptomen. Patienten mit depressivem Coping sollten rechtzeitig erkannt werden und entsprechende psychotherapeutische Behandlungsmöglichkeiten angeboten bekommen.
Key words
Coping - Implantierbarer Kardioverterdefibrillator (ICD) - Lebensqualität - psychosoziale Belastungen