Psychother Psychosom Med Psychol 2005; 55 - S_018
DOI: 10.1055/s-2005-863364

Kriegskindheit und Vaterlosigkeit – Indizes für eine nach fünfzig Jahren bestehende psychosoziale Belastung

O Decker 1, E Brähler 1, H Radebold 2
  • 1Universität Leipzig, Selbständige Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Leipzig
  • 2Universität Kassel

Im Jahr 2003 wurde zur Normierung verschiedener Testverfahren eine bevölkerungsrepräsentative Befragung durchgeführt. Diese Erhebung wurde genutzt, um bei der Teilstichprobe der von 1930 bis 1945 Geborenen die aktuelle psychosoziale Belastung zu untersuchen. Wir verglichen hierbei vor allem, ob die mehr als zweijährige Abwesenheit des Vaters in der Kindheit Auswirkungen auf die gesundheitliche Lage heute hat. Bei den vaterlos Aufgewachsenen zeigten sich durchweg negativere Befunde als bei den nicht vaterlos Aufgewachsenen. So zeigten sie sehr viel stärker Symptome, litten mehr an Fatique und zeigten mehr negative Affektivität und soziale Inhibition.