Fragestellung: Wir konnten bislang zeigen, dass unsere multimodale, verhaltensmedizinische Intervention
in Kombination mit einer Standardisierten, Kardiologischen Betreuung (SKB; plus Intervention=INT),
die Moykardperfusion (MP) bei Patienten mit stabiler KHK nach drei Jahren im Vergleich
zu SKB allein (=KO) nur in geringem Maße und das Auftreten kardialer Ereignisse (KE=MI,
PTCA, ACVB) statistisch nicht signifikant beeinflusste. Zielsetzung der aktuellen
Untersuchung war, diese Outcome-Kriterien nach 7 Jahren zu vergleichen.
Methodik: Initial wurden 77 Patienten mit stabiler KHK (Alter 54,0±6,9 Jahre; Männer 87%) entweder
in INT (n=39) oder KO (n=38) randomisiert. Die ambulante, multimodale Intervention
bestand aus 24 Sitzungen Gruppenpsychotherapie, Entspannungs- und Bewegungstraining
sowie Seminaren zur Wissensvermittlung (total 77,5h über ein Jahr). SKB bestand aus
3–6monatlichen kardiologischen Beratungen und Therapie gemäß aktueller Leitlinien
über drei Jahre. Die MP wurde quantitativ mittels Thallium Myokardszintigraphie zum
Zeitpunkt 0, nach 2, 3 und ca. 7 Jahren gemessen und mittels „mixed models“ ausgewertet.
Ergebnisse: Die MP konnte nach 6,9±0,7 (MW±SD) Jahren noch bei 65/77 Patienten (84,4%) erhoben
werden. Ein Patient war zwischenzeitlich an einem MI verstorben, drei aufgrund anderer
Ursachen, und 8 verweigerten die weitere Studienteilnahme (drop-outs gesamt: KO n=5,
INT n=6). Zwischenzeitliche KE waren in INT signifikant seltener (6 vs. 14; p=0,04).
Ungeachtet zwischenzeitlicher PTCA oder ACVB, war die MP in der INT signifikant günstiger
(Schätzwert±SE: –5,5±1,8%; Gruppe × Zeit p=0,013). Dies galt gleichermaßen bei Patienten
ohne zwischenzeitliche invasive Interventionen (Schätzwert±SE: –5,1±2,0%; Gruppe ×
Zeit p=0,04).
Diskussion: Die aktuelle Untersuchung legt nahe, dass günstige Effekte einer multimodalen Intervention
auf die MP und KE, im Vergleich zu SKK allein, über die Zeit noch zunehmen.
Schlüsselwörter
Koronare Herzkrankheit - Moykardperfusion - Prävention - multimodale Intervention