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DOI: 10.1055/s-2005-862473
Wissen und Einstellungen der deutschen Bevölkerung zu Aspekten der modernen Reproduktionsmedizin – Ergebnisse einen aktuellen Bevölkerungsbefragung
Fragestellung: Die Entwicklungen in der modernen Reproduktionsmedizin bleiben auch von den Medien und einer breiten Öffentlichkeit nicht unbeachtet. Hierbei greifen das individuelle Hinausschieben der ersten Geburt und somit die generelle Erhöhung des Erstgraviditätsalters und die Versprechen der Reproduktionsmedizin, den Kinderwunsch auch im späten Lebensalter der Frau noch realisieren zu können ineinander. Wie sich diese Entwicklungen im Meinungsbild der Bevölkerung widerspiegeln, zeigt der Vortrag.
Methode: Vorgestellt werden Ergebnisse einer repräsentativen Befragung, welche im November 2003 im Auftrag der Universität Leipzig durchgeführt wurde. 2110 Personen im Alter von 18–50 Jahren innerhalb Deutschlands wurden befragt.
Ergebnisse: Fragen zum Wissen bezüglich reproduktionsmedizinischer Aspekte werden häufig falsch beantwortet, so werden die Zahl ungewollt kinderlosen Paare in Deutschland aber auch die Erfolgsraten einer reproduktionsmedizinischen Behandlung deutlich überschätzt. Reproduktionsmedizinische Maßnahmen wurden von 1,3% der Befragten bereits in Anspruch genommen, ca. ein Drittel der Befragten würden die Verfahren bei ungewollter Kinderlosigkeit in Anspruch nehmen. Reproduktionsmedizin ist als Thema in der Bevölkerung präsent, allerdings mit wenig genauem Wissen.
Schlussfolgerung:Die Ergebnisse zeigen eine deutliche Verklärung der Möglichkeiten reproduktionsmedizinischer Verfahren. Eine bessere Aufklärung durch die überweisenden bzw. durchführenden Gynäkologen muss diskutiert werden.