Z Gastroenterol 2005; 43 - 4_18
DOI: 10.1055/s-2005-862296

Lokale Intrahepatische Antigenpräsentation führt zur Proliferation vollständig funktioneller CD8-Effektor Lymphozyten

I Klein 1, N Crispe 2
  • 1David H. Smith Center for Vaccine Biology and Immunology, University of Rochester, Rochester, NY, USA
  • 2Chirurgische Klinik und Poliklinik, Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg

Einleitung: Zahlreiche immunologische Beobachtungen, wie z.B. portalvenöse oder orale Toleranzinduktion, chronisch persistierende Virushepatitiden und andere intrahepatische Infektionen, sowie die Lebertransplantation selbst, zeigen eine Bevorzugung immunologischer Toleranz gegenüber Immunität innerhalb der Leber. Als toleranzinduzierender Mechanismus wurde von mehreren Arbeitsgruppen die Inaktivierung von CD8-Effektozellen durch Antigenpräsentation innerhalb der Leber postuliert. Ziel dieser Studie war es, die Auswirkung intraheptischer Antigenpräsentation auf die Aktivierung, Proliferation und Differenzierung von CD8 T-Lymphozyten in einem Mauslebertransplantationsmodell zu untersuchen.

Material und Methoden: Intrahepatische Antigenrestriktion erfolgte durch Transplantation von C57BL/6 Wildtyp Lebern in bm8 Empfänger, die aufgrund einer MHC I Mutation des Ovalbumin-Peptid SIINFEKL nicht präsentieren können. Die Auswirkung dieser intrahepatischen Antigenpräsentation auf CD8 Effektorzellen wurde durch adoptiven Zelltransfer von OT-I Zellen, deren transgener T-Zellrezeptor nur SIINFEKL in Zusammenhang mit BL6 MHC I erkennt, vier Wochen nach Transplantation untersucht. Mikrochimärismus vermittelt extrahepatische Antigenpräsentation wurde durch Verwendung von Wildtyp-Spendertieren verhindert, die zuvor bestrahlt und mit bm8 Knochenmark rekonstituiert worden waren (Knochenmarkchimäre Spendiertiere [bm8->B6]).

Ergebnisse: Naive OT-I Zellen, die nach adoptivem Zelltransfer und SIINFEKL Applikation nur innerhalb der Transplantatleber mit ihrem spezifischen Antigen in Berührung kamen, zeigen massive Zellproliferation basierend auf CFSE Verdünnung. Zusätzlich wurde eine komplette Ausdifferenzierung zu Effektorzellen beobachtet, die sich anhand intrazellulär gemessener IFNγ Produktion und in-vivo Zytotoxizität gegenüber mit spezifischen Peptid beladenen lsquor;Targetrsquor;-Zellen zeigte.

Schlussfolgerung:

Isolierte Antigenpräsentation innerhalb der Leber bewirkt keinen immunsuppressiven Effekt auf die Aktivierung, Proliferation und Differenzierung von CD8-Effektorzellen.