intensiv 2005; 13(5): 190-191
DOI: 10.1055/s-2005-858681
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Publication Date:
29 September 2005 (online)

Schlechte Prognose des akuten Nierenversagens

Die Ergebnisse einer im JAMA veröffentlichten internationalen Studie zeigen, dass das akute Nierenversagen (ANV) eine noch immer in den meisten Fällen tödlich endende Komplikation darstellt.

Gilt das akute Nierenversagen generell als reversibel, stellt es auf Intensivstationen häufig ein Signal dafür dar, dass das Leben des Patienten nicht mehr zu retten ist. In der Studie wurden Daten von 29 269 Intensivpatienten aus 54 Zentren in 23 Ländern untersucht. Dabei trat das akute Nierenversagen mit einer Häufigkeit von 5,7 Prozent auf - 60,3 Prozent dieser Patienten überlebten das akute Nierenversagen nicht. Bei etwa der Hälfte (47,5 Prozent) der Patienten war ein septischer Schock der Auslöser des ANV. Ein Drittel wies bereits bei Aufnahme eine eingeschränkte Nierenfunktion auf.

Von den überlebenden Patienten waren 13,8 Prozent nach der Entlassung dialysepflichtig.

Negativ überrascht von den Ergebnissen waren die Autoren aus der „Beginning and Ending Supportive Therapy for the Kidney (BEST Kidney)”-Arbeitsgruppe.

Die Ursache sehen die Autoren nicht in einer mangelnden Behandlungsqualität, da die Sterberate in allen an der Untersuchung teilnehmenden Kliniken gleich hoch gewesen sei.

Neben dem Einsatz von Vasopressoren, der mechanischen Beatmung, dem septischen Schock und dem kardiogenen Schock gilt auch das hepatorenale Syndrom als unabhängiger Risikofaktor für den Tod in der Klinik, also die Kombination aus Nierenversagen mit schwerer Lebererkrankung [JAMA 2005; 294: 813 - 818].hhe

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