LIFENET RS - Beginn einer neuen Zeitrechnung im Rettungsdienst

Einführung

Gerade in der heutigen Zeit stellt sich die Frage, in wieweit die modernen Kommunikationswege (Internet, Handy etc.) im Rettungsdienst zum Einsatz kommen können und sollen.

Gerade bei Erkrankungen des Herzens ist die Verkürzung des therapiefreien Intervalls, vom Auftreten der Symptome bis hin zur definitiven Therapie (door to treatment time), sehr weit in den Vordergrund gerückt. Es gibt große Fortschritte im Bereich der Prophylaxe, hier ist die Telemedizin angesprochen, die es Infarktpatienten ermöglicht, zu jeder Tages- und Nachtzeit ein EKG abzuleiten und fachlich analysieren zu lassen. Auch im Bereich Rettungsdienst, wo in letzter Zeit immer mehr eine Diskussion entfacht, welches der Systeme LOAD AND RUN oder STAY AND PLAY das bessere sei, gibt es neue Optionen, das Erkennen eines Infarkts und die Therapieeinleitung zu verbessern. Es gibt mittlerweile die Möglichkeit, bereits präklinisch ein gutes, verwertbares EKG abzuleiten und dies fachlich kompetenten Ärzten zukommen zu lassen. Dadurch soll effektiv die Therapie verbessert und das therapiefreie Intervall verkürzt werden.

In Bad Oeynhausen ist die Lage günstig, da vor Ort ein Haus der Maximalversorgung vorhanden ist.

Mit dem neuen System der Firma Medtronic, dem LIFENET RS, ist bereits präklinisch die Möglichkeit gegeben, ein 12-Kanal-EKG abzuleiten und dies via GSM-Datenübertragung direkt auf die kardiologische Intensivstation zu senden, wo innerhalb kurzer Zeit das EKG ausgewertet und Rücksprache mit dem Rettungsmittel gehalten wird. Es kann in deutlich kürzerer Zeit eine fachlich kompetente Analyse sichergestellt und entschieden werden, welche Therapieform in welchem Haus durchgeführt werden soll.

Dieses System ist seit Anfang des Jahres 2004 implementiert worden. Grund genug, in diesem Bericht ausführlich über das System und das Handling zu berichten.