Rofo 2005; 177(4): 507-515
DOI: 10.1055/s-2005-858021
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Magnetische Thermotherapie von Tumoren der Brust: ein experimenteller Therapieansatz

Magnetic Thermotherapy of Breast Tumors: An Experimental Therapeutic ApproachI. Hilger1 , W. Andrä2 , R. Hergt2 , R. Hiergeist2 , W. A. Kaiser1
  • 1Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Klinikums der Friedrich-Schiller-Universität Jena
  • 2Institut für Physikalische Hochtechnologie e. V., Jena
Die Autoren danken für die gute Zusammenarbeit mit Dr. Martin Roskos, Institut für Klinische Chemie des Klinikums der FSU Jena, Dr. Harald Schubert, Institut für Versuchstierkunde, PD Dr. Jürgen R. Reichenbach, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Doreen May, Brigitte Maron, Yvonne Heyne für die gute technische Assistenz. Die Arbeiten wurden teilweise von der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstützt.
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Publication Date:
19 April 2005 (online)

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Zusammenfassung

Die Strategien zur Therapie von Brustkrebs befinden sich in einem Wandel, insbesondere solche, die auf den Einsatz bei der Behandlung von frühen, prognostisch günstigen Tumorstadien abzielen. Eine potenzielle minimalinvasive Therapieform besteht in der Anreicherung eines verträglichen magnetischen Materials (Eisenoxid, speziell Magnetit) im Zielgewebe. Durch Anlegen eines magnetischen Wechselfeldes wird dann am Tumorort gezielt Energie absorbiert und in zellschädigende Wärme umgewandelt. In vorliegender Übersichtsdarstellung werden die für die magnetische Thermotherapie notwendigen Rahmenbedingungen und Einflussgrößen anhand von tierexperimentellen in-vitro- und in-vivo-Untersuchungen vorgestellt und Extrapolationen in Bezug auf die klinische Anwendung diskutiert. Insbesondere werden das Wärmepotenzial des magnetischen Materials, die Wahl der Parameter des magnetischen Wechselfeldes, das Auftreten von Wirbelströmen, die Generierung von lokalisierten Wärmestellen sowie die zu erwartenden Temperaturanstiege und deren Effekte am Tumorort behandelt.

Abstract

The therapeutic strategy for breast cancer is changing, especially for early tumor stages with good prognosis. One potential minimally invasive therapy modality consists in the accumulation of a well-tolerated magnetic material (iron oxides, particularly magnetite) in the target tissue. By applying an alternating magnetic field, energy is selectively absorbed and induces harmful heating of the tumor. The present review deals with the essential conditions and parameters as studied in vitro and in vivo in animal experiments. Extrapolations to the clinical situation are discussed, in particular, the heating potential of the magnetic material, the selection of the magnetic field parameters, the occurrence of eddy currents, the generation of localized heating spots and the expected temperature rises and their effects on the tumor area.

Literatur

PD Dr. Ingrid Hilger

Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Klinikums der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Forschungszentrum Lobeda

07740 Jena

Germany

Phone: ++ 49/36 41/9 32 59 21

Fax: ++ 49/36 41/9 32 59 22

Email: ingrid.hilger@med.uni-jena.de