Der Nuklearmediziner 2005; 28(4): 214-223
DOI: 10.1055/s-2005-538
CME Beitrag

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Dosimetrie - Grundlage für den Strahlenschutz

Dosimetry - Basis of Radiation ProtectionW. Eschner1
  • 1Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Klinikum der Universität zu Köln
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Publication Date:
02 January 2006 (online)

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Zusammenfassung

Unter Strahlenschutz verstehen wir die Gesamtheit aller Maßnahmen zur Minimierung der unerwünschten Effekte (Risiko) ionisierender Strahlung, ohne ihre erwünschten Effekte (Nutzen) unnötig einzuschränken. Nur wenn Risiken und Nutzen identifiziert und quantifiziert sind, können angemessene Strahlenschutzmaßnahmen abgeleitet und implementiert werden. Dieser Artikel gibt eine Übersicht über die dosimetrischen Konzepte und Methoden, die dem Strahlenschutz in der Nuklearmedizin zu Grunde liegen, sowohl im Bereich der stochastischen wie der deterministischen Strahleneffekte. Beim Strahlenschutz für die Beschäftigten werden Geräte und Techniken zur Bestimmung der Dosis am Arbeitsplatz aus äußerer und innerer Exposition vorgestellt. Bei der Dosimetrie für den Patienten bildet das MIRD-Konzept (medical internal radiation dose) den Schwerpunkt, da es sowohl in der Diagnostik wie in der Therapie Anwendung findet.

Abstract

Radiation protection is the entirety of measures to minimise the potential harmful effects (risks) of ionising radiation without unnecessarily limiting its intended effects (benefits). Only when risks and benefits have been identified and quantified, can adequate radiation protection measures be deduced and implemented. This article reviews the dosimetric concepts and methods underlying radiation protection in medicine in both realms of stochastic and deterministic effects. As regards exposure to personnel, focus will be on techniques for determining doses at the workplace from external and internal radioactive sources. Concerning doses to patients, emphasis will be given to the “medical internal radiation dose” (MIRD) concept which is applied in diagnosis as well as in therapy, albeit to different ends (risk and effect, respectively).

Literatur

1 Übersetzung des Autors. Im Original heißt es: „(15) … The primary aim of radiological protection is to provide an appropriate standard of protection for man without unduly limiting the beneficial actions giving rise to radiation exposure. This aim cannot be achieved on the basis of scientific concepts alone. All those concerned with radiological protection have to make value judgements about the relative importance of different kinds of risk and about the balancing of risks and benefits. In this, they are no different from those working in other fields concerned with the control of hazards.”

2 Der Name „Kumulierte Aktivität” ist wenig glücklich gewählt, handelt es sich doch um ein Produkt aus den Größen Aktivität (Dimension „pro Zeiteinheit”) und Zeit, also um eine dimensionslose Größe. Da die cumulated activity jedoch ein zentraler Begriff der MIRD-Terminologie ist, wird er auch hier verwendet. Sie wird z. B. in der Einheit MBq × h angegeben.

3 Aufgrund dieser Tatsache wurde in der Verfahrensanweisung zum Radioiodtest, in der Gl. (4) aufgelöst nach der zu applizierenden Aktivität enthalten ist, ein zusätzlicher Term eingeführt, der den Einstrom berücksichtigt [11].

Dr. rer. nat. W. Eschner

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