Zusammenfassung
Die explorative Studie untersucht die Behandlung von 22 Zahnbehandlungsphobikern mit
dem Wunsch der zahnärztlichen Behandlung in Vollnarkose. Da die Phobie in einer Vielzahl
der Fälle nicht die Zahnbehandlung selbst, sondern die Manipulation im oralen System
betrifft und nicht nur die Folge vorausgegangener zahnärztlicher Behandlung sein muss,
sondern ebenso z. B. nach Unfällen, Traumen oder sexuellem Missbrauch auftritt, wird
hier von Oralophobikern gesprochen. Die Patientengruppe wurde in 2 mit der Behandlung
dieser schwierigen Patientengruppe klinisch erfahrenen zahnärztlichen Praxen therapiert.
Die Behandlung basiert auf einem Anti-Angst-Training (AAT), das von psychologisch
geschulten Behandlern selbst durchgeführt wird, und dem Einsatz bewährter Lokalanästhetika.
Die Patienten waren im Mittel 10 Jahre wegen ihrer Phobie nicht mehr in zahnärztlicher
Behandlung und zeigten ausgeprägte Ängste vor einer Behandlung. An Behandlungsmaßnahmen
wurden überwiegend konservierende Zahnheilkunde (63,6 %), zahnärztliche Chirurgie
(31,8 %) und Prothetik (4,5 %) durchgeführt. An Präparaten wurden Ultracain D (o.
Adrenalin), Ultracain D-S und Ultracain D-S-forte in der Behandlung eingesetzt. Ultracain
D-S wurde mit 68,2 % am häufigsten appliziert. Es zeigte sich, dass die Angst der
Patienten vor den Geräuschen einer zahnärztlichen Behandlung die Dosierung der eingesetzten
Analgetika, die subjektiv empfundene Behandlungssicherheit und die ärztliche Stressbelastung
während der Behandlung signifikant beeinflusst.
Summary
The Effective Therapy of Oralophobic Patients who Expressed the Wish to Undergo Dental
Treatment under General Anesthesia trough the Appliance of the Anti-Anxiety-Training
and Local Anesthetics The explorative clinical trial researches the treatment of 22
patients with dental phobia who expressed the wish to undergo dental treatment under
general anesthesia, the author names this disease oralophobia.
This group of patients was treated by help of the depth psychological concept of the
anti-anxiety-training and the use of local anesthetics. The patients have avoided
dental treatment due to their phobia for 10 years on average. The depth psychological
concept opens a new perception and therapeutic alternative for patients with dental
phobia.
Schlüsselwörter
Oralpsychologie - Oralophobie - dentale Phobie - Anti-Angst-Training - Lokalanästhesie
Key Words
Oral Psychology - Oralophobia - Dental Phobia - General Anesthesia - Dental Psychotherapy
- Anti-Anxiety-Training - Local Anesthetics
Literatur
- 1
Gatchel RJ.
The prevalence and of dental fear and avoidance.
J Am Dent Assoc.
1983;
107
609-610
- 2
Tönnies S, Mehrstedt M.
Die Dental Anxiety Scale (DAS) und das Dental Fear Survey (DFS).
Zeitschrift für Medizinische Psychologie.
2002;
2
- 3
Mehrstedt M. et al. .
Zahnbehandlungsangst, Gesundheitszustand und Lebensqualität, Verhaltenstherapie und
Verhaltensmedizin, 23.
JG..
2002;
3
- 4 Macher P. Das Krankheitsbild der Oralophobie - ein Beitrag aus der Oralpsychologie. Vortrag
auf dem 13.Kongress der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Psychologie, Aachen
2000
- 5 ICD-10-GM-2004 .Internationale Klassifikation psychischer Störungen. Bern: Huber
1991
- 6 Jöhren P, Sartory G. Zahnbehandlungsangst - Zahnbehandlungsphobie. Schlütersche
2002
- 7 Markgraf-Stiksrud J. Angst und Angstabbau, Psychologie Psychosomatik in der Zahnheilkunde. Urban
und Schwarzenberg 1996
- 8 Strian F. Angst und Angstkrankheiten. München: Beck 1996
- 9
Umeda K. et al. .
Effect of tooth loss on spatial learning and memory abilities in adult rats - implications
for central acetylcholine.
Biogenic Amines.
1995;
11
225-233
- 10 Tomatis A. Der Klang des Lebens. Reinbek: Rowohlt 2000
- 11 Soares D. An ancient sensory organ in crocodilians. Nature 2002: 417
- 12 Schiff JL. All my children. München: Kaiser 1970
- 13 Schiff JL. Cathexis Reader. Transactional Analysis. Treatment of Psychosis. New
York: Harper & Row 1975
- 14 Nardone G. Systemische Kurztherapie bei Ängsten und Zwängen. Bern: Huber 1997
Korrespondenzadresse
Dr. Peter Macher
Deutsches Institut Für Psychosomatische Zahnmedizin, Psychologie in der Zahnheilkunde
und Zahnärztliche Psychotherapie
Hauptstraße 77, 77855 Achern
Telefon: 07841/290855
Fax: 07841/28993
eMail: info@oralpsychologie.de
URL: http://www.oralpsychologie.de