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DOI: 10.1055/s-2004-862431
Das Quadriga-Syndrom
Der Begriff des Quadriga-Syndroms wurde von Claude Verdan geprägt als bildliche Umschreibung funktioneller Blockierung von Beugern, meist nach fehlerhafter Fixation von Sehnenstümpfen im Rahmen einer Fingeramputation. Anhand eines typischen Falles werden Anamnese, Klinik, Untersuchungstechnik und Behandlung des Quadriga-Syndroms dargestellt. Ein 66jähriger Patient stellt sich vor und beklagt nach Stumpfbildung am Kleinfinger eine erhebliche Funktionsstörung der rechten Hand, vorwiegend infolge schmerzhafter Beugebehinderung von Ring- und Mittelfinger. Auswärts war durch Sonographie die Diagnose einer Beugesehnenruptur der betroffenen Finger im Unterarmbereich diagnostiziert und eine operative Revision in diesem Bereich empfohlen worden. Bereits aufgrund der Klinik konnte ein typisches, lehrbuchmäßiges Quadriga-Syndrom diagnostiziert werden. Intraoperativ fand sich die tiefe Beugesehne am Stumpf fixiert und in der distalen Hohlhand vernarbt. Nach Tenolyse und Resektion der Sehne war bereits intraoperativ während der in Mittelhandblock durchgeführten Operation ein vollkommener Faustschluss möglich. Nach kurzzeitiger Physiotherapie war eine einwandfreie Handfunktion wiederhergestellt.