Der Klinikarzt 2004; 33(11): VIII-IX
DOI: 10.1055/s-2004-836979
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Zu spät erkannt ... - Die Gefahr von Mykosen wird noch immer unterschätzt

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Publication Date:
02 December 2004 (online)

 

Pilze und Pilzinfektionen bilden eine Ausnahmesituation in der Medizin, konstatierte Prof. Dr. P. Kujath, Lübeck. "Es gibt kein Organ, das nicht von Pilzen befallen werden kann - und immer mehr Patienten sind betroffen. Doch zu häufig werden Pilzinfektionen zu spät erkannt." Ein Beispiel: Prof. H. Hof, Mannheim, berichtete von einem 60-jährigen Weltreisenden, der sich mit Husten, Hautausschlag und Granulomen in der Klinik vorstellte. Tuberkel waren nicht zu sehen, trotzdem diagnostizierten die Ärzte eine Tuberkulose und leiteten eine entsprechende Therapie ein. Der Patient verstarb. Erst zu spät hatten die Behandler erkannt, dass eine Pilzinfektion vorlag. "Ein einziger mykologischer Test, und es wäre klar gewesen", so Hof. "Hätte man den Patienten nur eine Woche lang mit einem modernen Antimykotikum behandelt, hätte er wahrscheinlich überlebt!"

Literatur