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DOI: 10.1055/s-2004-835971
Fluoreszenz-Diagnostik und photodynamische Therapie
Der Nachweis nicht pigmentierter (prä)maligner Läsionen mittels Fluoreszenz-Diagnostik (FD) und deren Behandlung mittels photodynamischer Therapie (PDT) gehört zu den bedeutendsten neuen Optionen in der Dermato-Onkologie der letzten Jahre. Bei der FD soll ein von außen zugeführter, tumorselektiver Fluoreszenzmarker eine visuelle Tumordarstellung durch Messung der Fluoreszenzsignale ermöglichen, welche durch ein optisches System detektiert wird. Bei der PDT soll das nachgewiesene neoplastische Gewebe durch einen tumorselektiven Photosensibilisator und Rotlichtbestrahlung zugrunde gehen. Protoporphyrin IX (PpIX) eignet sich sowohl als Fluoreszenzmarker als auch als Photosensibilisator. Methyl-Aminolävulinsäure (Methyl-ALA) ist ein extern applizierbarer Vorläufer von PpIX. Tumorspezifische Stoffwechselvorgänge führen zu einer Anreicherung von PpIX in den (prä)malignen Läsionen. Nach topischer Applikation von Methyl-ALA und Ablauf der Inkubationszeit kann mittels des bei der FD verwendeten blauen Lichts das Vorliegen von Tumorzellen nachgewiesen werden. Anschließend kann sofort die PDT durchgeführt werden. Hierbei führt die Bestrahlung von PpIX durch nicht-kohärentes Rotlicht (630 nm) zu verschiedenen Oxidations- und Reduktionsvorgängen, die mit der Bildung von reaktiven Sauerstoffspezies verbunden sind. Diese bedingen eine Destruktion von Tumorzellen durch Schädigung der Membran sowie der tumorversorgenden Gefäße mit konsekutiver Tumornekrose. Die PDT ist ein elegantes, nicht-operatives Therapieverfahren mit exzellenten kosmetischen Ergebnissen zur Behandlung epithelialer Tumoren wie aktinischen Keratosen, oberflächlichen Basalzellkarzinomen und Morbus Bowen. Die einzige relevante Nebenwirkung der PDT ist ihre Schmerzhaftigkeit. Hierauf sollte vor Durchführung der PDT ausführlich hingewiesen werden.