Pneumologie 2004; 58 - On_4
DOI: 10.1055/s-2004-835933

Tumormarker in der Diagnostik von Bronchialkarzinomen

GM Oremek 1, H Sauer-Eppel 1, R Siekmeier 2, 3
  • 1Zentrallabor, Zentrum der Inneren Medizin, Klinikum der J.W.Goethe Universität, Frankfurt am Main
  • 2Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), Bonn
  • 3Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg, St. Augustin/Rheinbach

Hintergrund: Das Bronchialkarzinom gehört zu den häufigsten Tumormanifestationen in den Industrieländern. Die klinische Diagnostik wird dabei oftmals durch das gleichzeitige Vorliegen weiterer nicht-maligner Lungenerkrankungen, wie z.B. chronische Bronchitis, exogene allergische Alveolitis, Fibrose, Tuberkulose und Sarkoidose erschwert. Gleichzeitig besitzt die Tumorhistologie bei Bronchialkarzinomen eine erhebliche Bedeutung zur Beurteilung von therapeutischem Procedere und Prognose. Die immmunologische Bestimmung der Tumormarker ist dabei sowohl bei der Diagnostik als auch bei der Therapieeffizienzkontrolle von Bedeutung.

Material und Methode: In dieser Studie wurde die Aussagekraft der Tumormarker CEA, NSE, SCC, CYFRA 21–1 und ProGRP an 245 Patienten überprüft. Die Konzentrationen der Tumormarker CEA, NSE, CYFRA 21–1 wurden am Elecsys 2010, SCC am IMx-Analyser und ProGRP am SLT-Spectra-Photometer gemessen.

Resultat: Bei 95% Spezifität wurden Sensitivitäten für die einzelnen Tumormarker ermittelt, die zwischen 47% und 75% lagen. Bei nicht kleinzelligen Bronchialkarzinomen erwies sich CYFRA 21–1 als Marker der Wahl mit einer Sensitivität von 68%. Dagegen bei kleinzelligen Bronchialkarzinomen sind die Sensitivitäten von NSE und ProGRP fast gleich und liegen bei 49% bzw. 51%.