Botulinumtoxin ist ein potentes Agens zur neuromuskulären Paralyse und induziert eine
temporäre, funktionelle Denervierung und Atrophie des behandelten Muskels. Auf dem
europäischen Markt sind zwei Präparate des Botulinumtoxin-A erhältlich: Dysport (Ipsen)
und Botox (Merz). Die Effektivität und Sicherheit beider Präparate wurde in diversen
Studien gezeigt, jedoch besteht eine äußerst kontroverse Diskussion bzgl. der Potenz
beider Präparate. Die Botox/Dysport-Ratio wird zwischen 1:3 und 1:6 angegeben. Die
Festlegung eines adäquaten Konversionsfaktors ist nicht nur für die sichere Anwendung
der Präparate, sondern auch für das Erzielen der erwünschten Wirkung und letztlich
auch für die Kosteneffizienz entscheidend.
Das Ziel dieser Studie war es zu evaluieren, mit welchem Konversionsfaktor und welchen
Gesamtdosen gleiche Resultate bei der Behandlung dynamischer Gesichtsfalten erzielt
werden. Methoden: Die Patienten wurden randomisiert der Behandlung mit Botox bzw. Dysport zugeteilt.
Für die Botoxbehandlung wurden 20 Einheiten (3 U pro 0.1ml), für die Dysportbehandlung
70 Einheiten (10 U pro 0.1ml) appliziert: Botox/Dysport-Ratio 1:3,5. Die Applikation
erfolgte nach einem standardisierten Injektionsschema. Wie vom Hersteller empfohlen
wurde bei beiden Präparaten eine Lösung mit physiologischer Kochsalzlösung erstellt.
Als Endpunkte wurde die Wirkdauer definiert. Die statistische Analyse erfolgte mit
dem Wilcoxon-Test. Ergebnisse: Insgesamt wurden 122 Patienten für die Behandlung mit einem der Präparate randomisiert
(60 Botox/62 Dysport). Die durchschnittliche Wirkdauer lag bei 18,2 Wochen für Botox
und 19,5 Wochen für Dysport (p>0,05). Diskussion: Die Studie zeigt, dass eine Botox/Dysport-Ratio von 1:3,5 für die Behandlung dynamischer
Gesichtsfalten geeignet ist. Die Wirkungsdauer zeigte keinen signifikanten Unterschied
(p>0,05).