Aktuelle Dermatologie 2004; 30 - 47
DOI: 10.1055/s-2004-835573

Effektive topische photodynamische Therapie in Problemzonen unter Berücksichtigung des Komforts für den Patienten

B Kahle 1, H Weisser 1
  • 1Universitäts-Hautklinik, Heidelberg, Deutschland

Hintergrund: Die topische PDT mit ALA ist im klinischen Routinebetrieb Einschränkungen unterworfen. Dazu gehören Größe und Unhandlichkeit der Geräte, die wegen einer starken Blendung das Tragen von Schutzbrillen erfordern. Die PDT ist (je nach Spotgröße) oft schmerzhaft. Daher erscheint der Einsatz einer kleinen Lampe mit integriertem Blendschutz sinnvoll. Fragestellung: Unterscheiden sich zwei verschiedene PDT-Lampen unterschiedlicher Größe aber vergleichbarer Leistung und Intensität bezüglich ihres Patientenkomforts im klinischen Einsatz? Durchführung: Eingeschlossen wurden 34 Patienten mit mehreren oberflächlichen aktinischen Keratosen (Präkanzerosen der Haut) im Bereich des Gesichtes (incl. Ohren und Capillitium) bei denen die Indikation zur topischen PDT bestand. Behandelt wurden jeweils 2 repräsentative Veränderungen, die sich in klinischer Ausprägung und Größe entsprachen. Nach 4–6 Stunden Einwirkzeit des zuvor applizierten Photosesibilisators Delta-Amino-Laevulinsäur (ALA) wurde ein Herd mit der Waldmann 1200 Lampe und der andere mit der kleinen Lampe belichtet. Die Patienten füllten direkt nach der Therapie einen Fragebogen hinsichtlich des Komforts und der Schmerzhaftigkeit während der Behandlung aus. Nach zwei Wochen erfolgte eine klinische Kontrolle. Ergebnisse: Bei gleicher Wirksamkeit gaben die Patienten bei der kleinen Lampe weniger Schmerzen an (-20%) und empfanden die Behandlung wesentlich angenehmer. Weder Arzt noch Patient mussten sich durch Sonnenbrillen vor Blendung schützen. Auf das Abdecken gesunder Haut im Bestrahlungsfeld sowie Aufwärm- und Einmessprozeduren konnte verzichtet werden. Dadurch konnte die Dauer einer Therapiesitzung auf 22 Minuten verkürzt werden (-25%). Durch die flexible Einbringung des kleinen Spots ins Therapiegebiet waren unzugängliche Areale gut erreichbar. Fazit: Der eingesetzte Prototyp verspricht eine effektive, für den Patienten sehr komfortabe PDT.