Viszeralchirurgie 2004; 39 - 29
DOI: 10.1055/s-2004-835105

Ergebnisse der lokalen Nachexzision von (potentiell) nicht in sano abgetragenen malignen Rektumpolypen durch TEM

C Vivaldi 1, J Leers 1, AH Hölscher 1, H Schäfer 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Viszeral- und Gefäßchirurgie der Universität zu Köln

Einleitung:

In einer retrospektiven Untersuchung stellten wir unsere Ergebnisse seit 1999 nach lokaler Nachresektion mittels Transanaler Endoskopischer Mikrochirurgie (TEM) von nicht oder nicht sicher komplett abgetragenen malignen Rektumpolypen zusammen.

Methodik:

Von Januar 1999 bis Mai 2004 wurden in der Klinik und Poliklinik für Viszeral- und Gefäßchirurgie der Universität zu Köln 108 Patienten mittels TEM operiert. 16 Patienten davon wurden zur Nachresektion bei nachgewiesenem malignem Rektumpolypen und nicht sicher durchgeführter R0 Resektion durch Schlingenpolypektomie überwiesen. Diese Patienten (13 m/3 w) waren im Alter von 36–83 Jahren (Median: 61 Jahre). Die Nachbeobachtungszeit lag im Median bei 21 Monaten (1–70 Monate). Wenn auch durch die TEM keine R0 Resektion zu erreichen war, wurden die Patienten einer radikalen OP (tiefe anteriore Rektumresektion mit TME) zugeführt.

Ergebnisse:

In 12 Fällen zeigte die Histologie nach TEM keine Resttumorzellen. Bei 25% der Patienten (4/16) konnten noch pathologische Befunde erhoben werden, dabei wurden in einem Fall noch Adenomanteile mit high grade Atypie gefunden, die in toto entfernt waren. In zwei Fällen (12,5%) konnten noch Karzinomanteile im Stadium pT1G2L0R0 nachgewiesen werden. Lediglich in einem Fall musste mittels tiefer anteriorer Rektumresektion mit totaler mesorektaler Exzision (TME) nachreseziert werden, da sogar noch im perirektalen Fettgewebe vereinzelt Tumorzellen gesehen wurden, so dass ein pT3-Stadium vorlag. In der postoperativen Histologie war kein Tumor mehr nachweisbar. Es zeigte sich im Verlauf nur ein einziges Rezidiv nach 18 Monaten. Hier lag ein uT3-Stadium vor, welches ebenfalls der obigen radikalen OP zugeführt wurde und sich histologisch bestätigte. Nach nochmaliger Aufarbeitung der primären Histologie nach TEM konnten wir bei diesem Patienten ein pT1sm3-Stadium nachweisen. Möglicherweise hatte eine verbliebene Lymphknotenmetastase zu dem Lokalrezidiv geführt.

Schlussfolgerung:

Die TEM ist ein effizientes, minimal invasives Verfahren zur Nachresektion nicht oder nicht sicher komplett abgetragener maligner Polypen.