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DOI: 10.1055/s-2004-835086
Effizienzsteigerung und Qualitätssicherung der laparoskopischen Kolonchirurgie durch intraoperative Koloskopie
Intraoperative Coloskopien werden elektiv mit zunehmender Frequenz von derzeit 80 Untersuchungen pro Jahr von der klinikeigenen Endoskopie durchgeführt. Der bei Laparoskopie eingeschränkte Tastsinn wird durch intraluminale Visualisierung ersetzt, ein zeitraubendes Absuchen von abdominal entfällt. Tusche- und Farbstoffmarkierungen in der präoperativen Endokopie erfüllen nicht die durch die Literatur implizierten Erwartungen.
Indikation zur intraoperativen intraluminalen Darstellung ist die Befundlokalisation sowie die Festsetzung der Resektionsgrenze. Der Zugang erfolgt transanal, der transabdominelle Zugang ist in letzter Zeit nicht mehr erforderlich.
Die unter Laparoskopie durchgeführte Schlingenpolypektomie ist in unserem Patientengut von nachrangiger Bedeutung, da durch optimierte Unterspritzungstechnik sowie befundorientierte Schlingenauswahl und Stromeinstellung des HF-Generators die Mukosektomie auch im Flexurenbereich und im Coecum eine sichere Intervention darstellt.
Primär nicht abtragbare Befunde sind zumeist Malignome, die ohnehin unter onkologischen Gesichtspunkten reseziert werden. Coecumadenome sind, falls konventionell nicht mukosektomierbar, so groß, dass zumindest eine Wedgeresektion zur Rezidivvermeidung und zur Sicherstellung einer One-Step-Therapy sinnvoll erscheint, sofern nicht die Ileocoecalresektion gewählt wird.
Zur rationellen Untersuchung wurden standardisierte Organisationsabläufe entwickelt. An die Fragestellung adaptierte Aufstellungen von Laparoskopie- und Endoskopieturm sichern sowohl dem laparoskopierenden als auch dem endoskopierenden Chirurgen ergonomisches Arbeiten, zudem kann der Sterilbereich sicher respektiert werden.
Insbesonders kleine und distale Befunde werden zur kontinenzerhaltenden Resektion dem laparoskopisch tätigen Operateur dargestellt, die Resektionsgrenze kann unter präziser Distanz zum Primarius festgelegt werden. Die intraoperative Koloskopie sichert auch zuverlässig die Erfassung von Zweitbefunden, z.B. Polypen beim Vorliegen eines fortgeschrittenen Kolorektalen Karzinoms.
Die Situsüberblähung wird durch konsequente Anwendung von CO2 als Insufflationsgas sicher vermieden, die Entnahme erfolgt über Druckminderer direkt aus der Laparoskopieampel. Auch der durchschnittlich trainierte Endoskopiker kann hierdurch die intraoperativ gestellen Anforderungen erfüllen.
An ausgesuchten Videosequenzen werden die Indikationen dargestellt.