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DOI: 10.1055/s-2004-835040
Expression des „Macrophage migration Inhibitory Factor“ (MIF) im humanen Fettgewebe und dessen Regulation
Hintergrund: Der „macrophage migration inhibitory factor“ (MIF) ist ein wichtiger Mediator im inflammatorischen Geschehen. Wegen seiner Aktivität die Migration von Macrophagen zu inhibieren, wird er in Zusammenhang gebracht mit der Anhäufung von Immunzellen in Geweben. Deswegen untersuchten wir ob humane Adipozyten MIF produzieren.
Methoden: Wir untersuchten humane Fettgewebsproben aus unterschiedlichen Depots. Fettvorläuferzellen wurden unter serum-freien Bedingungen zu Fettzellen differenziert, sowie frisch isolierte reife Fettzellen direkt für Experimente verwendet. Die MIF-Expression wurde mittels qPCR, ELISA und Immunocytochemie untersucht.
Ergebnisse: Humane Adipozyten sezernierten MIF in einer differenzierungsabhängigen Weise mit einem Sekretionsmaximum an Tag 12. Konstante MIF mRNA-Mengen konnten während der Differenzierung nachgewiesen werden. Die Immuncytochemie zeigte, dass MIF bereits in unverfetteten Zellen nachweisbar ist, die Differenzierung jedoch zu einer deutlichen Signalverstärkung führt. Frisch isolierte Fettzellen aus subkutanen, omentalen und mammären Fettgewebsdepots sezernierten bis zu 10.000 pg/ml/24h MIF. Mammäre Depots zeigten jedoch eine etwa 10fach geringere MIF-Freisetzung ins Kulturmedium im Vergleich zu den beiden anderen Depots. Es zeigte sich, dass die MIF Produktion positiv mit dem Spender-BMI assoziiert war. Die MIF-Sekretion wurde nicht durch LPS, IFN-γ oder IL-4 reguliert.
Zusammenfassung: Humane Präadipozyten und reife Fettzellen aus verschiedenen Depots sezernieren konstitutiv MIF. Die Sekretion ist dabei positiv mit dem Spender-BMI assoziiert. MIF könnte ein Kandidat sein, der die beobachtete Makrophageninfiltration im humanen Fettgewebe vermittelt.