Ultraschall Med 2004; 25 - P_03_09
DOI: 10.1055/s-2004-834291

Vollständig verkalktes Fibroadenom (FA) – Mammographie und Mammasonographie

S Karen 1, R Ohlinger 1, H Frese 1, G Köhler 1, G Schwesinger 2, S Grunwald 1
  • 1Universitäts-Frauenklinik, Greifswald
  • 2Institut für Pathologie, Greifswald

Problemstellung: Kann man verkalkte FA wegen ihrer sonographisch malignen Dignitätskriterien ohne Mammographie (MG) differentialdiagnostisch von malignen Prozessen abgrenzen?

Methode: Bei einer 77jährigen Patientin stellte sich in der MG eine homogene, glattberandete Verkalkung von etwa 12mm ohne Umgebungsreaktion dar, die am ehesten einer FA-Verkalkung entsprach. Sonograpisch wurde bei fehlendem Palpationsbefund ein glattbegrenzter, homogener, echoarmer Herdbefund von 9,7×11,7× 9,8mm Größe mit senkrechter Tumorachse und retrotumorös breitem Schallschatten ohne Unterbrechung der Cooper-Ligamente detektiert.

Ergebnisse: Exstirpation des Befundes nach sonographischer Drahtmarkierung. Bei der Präparation war ein etwa 1cm großer, derber Knoten zu tasten. Histologisch fand sich narbig induriertes Gewebe mit reichlich Kalziumpräzipitationen und ossären Metaplasien. Enddiagnose: erheblich regressiv verändertes FA.

Schlussfolgerung: Vollständig verkalkte FA machen sonographisch wegen teilweise maligner Dignitätskriterien u.U. differenzialdiagnostische Probleme. Auf FA-Verkalkungen lässt am ehesten noch die MG schließen, ohne die der sonographische Befund nicht sicher interpretierbar ist. Zur Diagnosesicherung sollte eine FNAZ oder Stanzbiopsie erfolgen. Bei korrelierendem Ergebnis sind weitere Kontrollen möglich. Alternativ ist eine Vakuumbiopsie oder eine diagnostische Exstirpation zu empfehlen.