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DOI: 10.1055/s-2004-834248
Sonographische Befunde beim felinen Schilddrüsenkarzinom
Problemstellung: Neoplastische und hyperplastische Veränderungen der Schilddrüsen sind bei Katzen über dem 12. Lebensjahr ein häufiger Befund. In der weit überwiegenden Zahl der Fälle handelt es sich dabei um benigne Prozesse. Eine der Fragestellungen, die bei der Vorstellung dieser Patienten zur sonographischen Abklärung an den Untersucher herangetragen wird, ist, ob es sich um einen malignen Prozess handeln könnte. Ziel der Untersuchung war, einen Kriterienkatalog zu erstellen, der die Verdachtsdiagnose eines Schilddrüsenkarzinoms rechtfertigt.
Methode: In die Untersuchung gingen 11 Katzen mit einer Umfangsvermehrung der Schilddrüse ein, bei denen pathologisch-histologisch ein Schilddrüsenkarzinom nachgewiesen wurde. Im Vergleich dazu standen die sonographischen Befunden von 20 Katzen, bei denen pathologisch-histologisch eine multinoduläre Hyperplasie oder ein benignes Adenom der Schilddrüse nachgewiesen wurde. Durchgeführt wurden die sonographischen Untersuchungen mit einem Sonoline Elegra ausgestattet mit einer 7–13MHz Linearsonde. Die Bewertung erfolgte nach folgenden Kriterien: Größe (Dicke in mm), Form, Abgrenzung, Echotextur, Echogenität, Vaskularisation.
Ergebnisse: Die Dicke der Schildrüsenkarzinome lag im Mittel (Median) mit 9,1mm signifikant (p<0,001) über der Dicke von hyperplastischen oder adenomatösen Schilddrüsen (5,6mm). Die Form der Schilddrüsenlappen war in beiden Gruppen unregelmäßig höckrig bei ausgeprägten individuellen Unterschieden. Während sich hyperplastische oder adenomatöse Schilddrüsenlappen immer gut abgrenzen ließen, war dies bei den Karzinomen in 5 Fällen nicht der Fall. Hyperplasien oder Adenome der Schilddrüse grenzten sich als runde bis ovoide meist echoarme seltener echoreiche Bezirke von dem umgebenden Schilddrüsengewebe ab. Schilddrüsenkarzinome wiesen dagegen eine ausgeprägt inhomogene Echotextur auf. Zudem ließ sich bei den Karzinomen in 8 Fällen dopplersonographisch eine diffuse Vaskularisation nachweisen während bei nodulären Hyperplasien und Adenome eine perinoduläre Vaskularisation dominierte.
Schlussfolgerung: Eine überdurchschnittliche Größe, schlechte Abgrenzbarkeit, inhomogene Echotextur und diffuse Vaskularisation sind Kriterien, die die Verdachtsdiagnose eines Schilddrüsenkarzinosms bei der Katze rechtfertigen. Der definitive Ausschluss eines malignen Prozesses ist sonographisch nicht möglich.