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DOI: 10.1055/s-2004-834222
Sonographischer Nachweis von Tumoren des Plexus brachialis beim Hund
Problemstellung: Veränderungen des Plexus brachialis sind beim Hund als Lahmheitsursache bekannt. Während bei der klinischen Untersuchung der Palpationsschmerz oft auslösbar ist, gelingt das Ertasten der Tumoren erst in fortgeschrittenem Stadium. Beim Hund eignet sich die MRT zum Nachweis von Plexustumoren aufgrund der eingeschränkten Verfügbarkeit, der Untersuchungskosten und der notwendigen Narkose nur bedingt. Die Einsatzmöglichkeiten der Sonographie bei diesen Veränderungen soll in dieser Studie untersucht werden.
Methode: In einem Zeitraum von 10 Jahren wurde bei 66 Hunden der Plexus brachialis sonographiert. Hierfür kamen diverse Linearsonden mit Frequenzen von 7,5MHz bis 15MHz zum Einsatz. Die Untersuchungen erfolgten teils am wachen Patienten, teils in Sedation. Das Fell wurde auf 1/10mm Haarlänge geschoren. Aufgrund der Schallkopfgeometrie fand eine Ankopplung in Längsrichtung statt. Die Diagnosen wurden über Histologie, Zytologie und/oder Sektion gesichert.
Ergebnisse: Bei 15 der 66 Patienten war der untersuchte Plexus brachialis unauffällig. 44 Plexus wiesen Tumoren auf, von denen 11 Lipome waren. Außerdem wurden 4 Hämatome und 3 Lymphadenitiden nachgewiesen. Abgesehen von den Lipomen stellten sich die Tumoren als rundliche bis ovoide echoarme gut begrenzte Gebilde mit inhomogener Echotextur dar. Eine sonographisch gezielte Punktion zur Probenentnahme bereitete bei den sedierten Patienten keine Probleme.
Schlussfolgerung: Die Sonographie ist zur Beurteilung des Plexus brachialis unter Praxisbedingungen sehr gut geeignet. Unter sonographischer Kontrolle können aussagekräftige Proben zur zytologischen oder histologischen Auswertung gewonnen werden ohne umgebende Strukturen zu verletzen.