Ultraschall Med 2004; 25 - WS_28_07
DOI: 10.1055/s-2004-834166

„Twinkling sign“: Anwendung in der pädiatrischen Urosonographie

K Darge 1, M Beer 1, H Riedmiller 2
  • 1Universitätsklinik, Abt. Päd. Radiologie, Würzburg
  • 2Urologische Klinik, Würzburg

Problemstellung: Das „twinkling sign“ ist ein 1996 erstmalig beschriebenes Artefakt bei der Darstellung von Konkrementen und Verkalkungen in der Farbdoppler-Sonographie. Zahlreiche experimentelle und klinische Arbeiten belegen den Einsatz dieses Phänomens in der Konkrementdiagnostik bei Erwachsenen. Dagegen liegen hierzu keine Arbeiten in der pädiatrischen urosonographischen Literatur vor. Dementsprechend wird es wenig in der Diagnostik von Konkrementen bei Kindern eingesetzt. Ziel dieses Vortrages ist es, dieses diagnostisch hilfreiche Phänomen darzustellen.

Methode: Erörterung des „twinkling sign“ anhand von mehreren sonographischen Untersuchungen und Darstellung der dabei zu beachtenden Probleme. Zusätzlich wird eine Literaturübersicht gegeben.

Ergebnisse: Das Doppler-Artefakt des „twinkling sign“ stellt sich als eine schnell wechselnde Ansammlung von roten und blauen Farbpixeln hinter einer stark reflektiven Struktur dar. Im Dopplerspektrum lassen sich gebündelte vertikale Bänder nachweisen. Verschiedene technische Faktoren können die Darstellbarkeit dieses Artefaktes beeinflussen: Analoges/digitales Ultraschall-Gerät, Justierung des Fokus/der Fokuszonen, und die Frequenz des Schallkopfs. Weitere wichtige Einflussfaktoren sind die Zusammensetzung und die oberflächliche Beschaffenheit des Konkrementes. Einzelne Arbeiten beschäftigten sich auch mit der Möglichkeit mittels des „twinkling sign“ Rückschlüsse auf die Zusammensetzung des Konkrementes zu ziehen und somit eine Abschätzung der „Zerbrechlichkeit“ in Bezug auf Entscheidung für eine Lithotripsie zu ermöglichen. Unsere erste Erfahrung beim gezielten Einsatz des „twinkling sign“ in der Suche bzw. Untersuchung von Harntraktkonkremente bei 5 Kindern zeigt, dass die Darstellbarkeit des „twinkling sign“ von verschiedenen technischen Parametern abhängig ist. Gerade für die Detektion von kleinen und im B-Bild nicht eindeutig darstellbaren Konkrementen ergibt sich eine deutliche Verbesserung der Sensitivität. Auch bei unruhigen Kindern kann damit einfacher und somit schneller ein Konkrement nachgewiesen werden.

Schlussfolgerung: Die Darstellung des „twinkling sign“ ist bei Kindern möglich. Damit eröffnen sich neue Möglichkeiten in der Diagnostik von insbesonders kleinen Harntraktkonkrementen mit der Farbdoppler. Weitere Untersuchungen eines größeren pädiatrischen Patientenguts sind notwendig, um die Vorteile des Verfahrens besser beurteilen zu können.