Problemstellung: Mikrozystische Adenome des Pankreas sind gutartige Tumoren ohne malignes Potential
und stellen eine wichtige Differentialdiagnose zu duktalen Pankreaskarzinomen dar.
Ziel war die Erfassung der sonomorphologischen Charakteristika von mikrozystischen
Pankreasadenomen unter Verwendung von Echosignalverstärkern der zweiten Generation
und die Abgrenzung zu duktalen Pankreaskarzinomen.
Methode: In einem Zeitraum von 18 Monaten wurden 65 zur Sonographie zugewiesene Patienten
mit fokaler Pankreasläsion (34 w, 31 m) mit Echosignalverstärker (Sonovue: 2,6 bis
3ml) und Pulsinversion bzw. Cadence Contrast Pulse Sequencing Technology (CPS) untersucht
und die sonomorphologischen Charakteristika evaluiert.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 21 duktale Pankreaskarzinome, 11 mikrozystische Pankreasadenome,
17 Patienten mit soliden fokalen Läsionen bei Pankreatitis, 2 neuroendokrine Tumoren
und 11 andere Läsionen identifiziert. Drei hatten ein unauffälliges Pankreas.(Befunde
wurden durch Histologie gesichert, bzw. Befundkonstanz in Verlaufuntersuchungen)
Mikrozytische Pankreasadenome treten als komplexe, Raumforderung mit radiär bindegewebigen
Septen auf, zwischen denen zystische Gebilde eingebettet sind. Im Kontrastverlauf
zeigen sie ein rasches Enhancement feiner Gefäße in den septalen Strukturen. Dabei
demarkieren sich kleinzystische Gebilde.
Duktale Pankreaskarzinome stellen sich als echoarme, unregelmäßig konturierte, gefäßarme
Tumoren dar. Im Kontrastverlauf bieten sie im Vergleich zur Umgebung ein geringeres
Enhancement. Im Randbereich der Karzinome kommen chaotische Gefäße vor.
Schlussfolgerung: Mikrozystische Pankreasadenome sind seltene Pankreastumoren in der Differenzialdiagnostik
fokaler Pankreasläsionen. Sie zeigen mit dem wabenförmigen raschen Enhancement in
der echosignalverstärkten Sonographie unter Sonovue ein typisches Muster. Diese Architektur
vereinfacht die differentialdiagnostische Abgrenzung zum duktalen Pankreaskarzinom.