RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-2004-834115
Die intakte Zervikalgravidität Diagnose mittels 2D/3D-Ultraschall und erfolgreiches Management
Problemstellung: Die Zervikalgravidität ist eine seltene Form der extrauterinen Gravidität. Wegen des hohen Risikos von Blutungskomplikationen, die im Extremfall eine Hysterektomie erforderlich machen, ist eine frühzeitige Diagnostik von hohem Stellenwert. Das therapeutische Vorgehen besteht aus einer Methotrexatgabe und einer engmaschigen Kontrolle mittels Vaginalsonographie, β-HCG-Verlaufskontrolle und farbdoppler-sonographischen Überprüfung der Chorionperfusion.
Methode: Die 33-jährige Patientin; II Gravida; O Para; St. n. Abort in der 9. SSW 12/03, wurde in der 8+1 SSW zum Ausschluss einer Zervikalgravidität vorgestellt.
Der bisherige SS-Verlauf: spontane Konzeption, ab der 5. SSW rezidivierende Blutungen. Der Ultraschallbefund zeigt bei geschlossenem äußeren MM eine intakte und entsprechend der 9. SSW zeitgerecht entwickelte Zervixgravidität. Die Patientin wurde am gleichen Tag in die UFK Bonn überwiesen, wo mit einer systemischen Methotrexattherapie begonnen wurde. Am 4. Therapietag fiel der Entschluss zum Fetozid mit gleichzeitiger intraamnialer Methotrexatgabe unter Fortsetzung der systemischen Therapie im Wechsel mit Leukoverin. In der Folge zeigte sich bei zunehmendem uterinen Gefäßwiderstand und abnehmender Choriondurchblutung eine deutliche Regression. Bis zur Entlassung, 3 Wochen nach Aufnahme, war der β-HCG-Wert von anfänglich 208972 mlE/ml auf 9784 mlE/ml gesunken. Unter regelmäßigen Kontrolluntersuchungen kam es in den folgenden 5 Wochen zur weiteren fast vollständigen Regression, zur weiteren Abnahme der Choriondurchblutung und einem β-HCG-Wert nach insgesamt 8 Wochen von 34mlE/ml. Im gesamten Verlauf kam es nur einmal zu einem eintägigen stationären Aufenthalt wegen periodenstarker Blutung. Sonst gab es keine nennenswerten Komplikationen.
Ergebnisse: Fall: 33-Jährige Patientin; II Gravida; 0 Para, Vorstellung in der 8+1 SSW zum Auschluss einer Zervikalgravidität. Bisheriger Verlauf: spontante Konzeption, ab 5. SSW rezidierende Blutungen, Ultraschallbefund zeigt intakte Zervixgravidität Weiterüberweisung an die UFK Bonn.
Schlussfolgerung: Bei der sehr seltenen Zervikalgravidität sind größere aussagekräftige Studien zu verschiedenen Therapiestrategien kaum erreichbar. Fallberichte scheinen bislang dem beschriebenen konservativen Vorgehen gegenüber dem chirurgischen Management die geringeren Risiken zu bescheinigen. Unser Fallbericht beschreibt den erfolgreichen Verlauf von Prognose und Therapiemanagement (konservativ).