Ultraschall Med 2004; 25 - WS_13_02
DOI: 10.1055/s-2004-834086

Pleuraempyem – Stellenwert der Thoraxsonographie in Diagnostik und Therapieentscheidung

HP Dahse 1
  • 1Klinikum im Friedrichshain, Berlin

Problemstellung: Die häufigsten thorakalen Exsudate sind metapneumonische Ergüsse, die in etwa 5% in ein Pleuraempyem übergehen können.

Im Folgenden soll der Stellenwert der Sonographie im Vergleich zur konventionellen Röntgen-Thoraxaufnahme und der Computertomographie (CT) hinsichtlich der Sicherung der Diagnose und der sich daraus ergebenden Therapieentscheidung (Drainage, intrapleurale Fibrinolyse, videoassistierte Thorakoskopie [VATS], offene Thorakotomie) bestimmt werden.

Methode: Bei 16 Patienten wurden zur primären Diagnosestellung Thorax-Sonographien (Philips ATL HDI 5000, 3.5MHz-Schallkopf) im Sitzen durchgeführt.

Vergleichend erfolgten Röntgenaufnahme und Computertomographie des Thorax. Die Verdachtsdiagnose wurde mittels VATS, Thorakotomie und Erregernachweis korreliert.

Ergebnisse: Bei 16 Patienten sonographischer Verdacht auf Pleuraempyem aufgrund erhöhten Echogenitätsmusters (n=8), Septenbildung (n=6) oder pleuraler Luft (n=3).

In der Röntgen-Thoraxaufnahme Verschattung (n=16), Pleuraempyem mit Spiegelbildung (n=3).

Bei 16 Patienten mit Verdacht auf Pleuraempyem in der KM-gestützten CT Dichtewerte über 20 HE (n=6) und pleurale Luftansammlung (n=3).

Ausschließlich in der Sonographie ausreichende Beurteilung von gekammerten Ergüssen, die entweder erfolgreich lysiert (n=4), sonographisch drainiert (n=3) oder thorakoskopisch bzw. mittels offener Thorakotomie ausgeräumt wurden (n=9).

Schlussfolgerung:

  • Septierungen und Organisation eines Exsudates stellen sich am treffsichersten sonographisch dar.

  • Die Thoraxsonographie kann somit im Vergleich mit konventioneller Thorax-Röntgenaufnahme und CT zu einer erweiterten Aussage führen.

  • Die Thoraxsonographie ist bei der Verdachtsdiagnose Pleuraempyem damit zur Therapieentscheidung unverzichtbar.