Ultraschall Med 2004; 25 - WS_08_03
DOI: 10.1055/s-2004-834056

Einsatz des Ultraschallkontrastmittels SonoVue in der ultraschallgestützten präoperativen Dignitätsdiagnostik des Sentinel-Lymphknotens (SLN) beim Mammakarzinom

S Paepke 1, D Paepke 1, M Kiechle 1, J Camps Herrero 2, A Gambaro 2, G Ralleigh 2, E Cassano 2, G Rizzato 2
  • 1TU München
  • 2PUMEB

Problemstellung: Leitlinienempfehlungen haben die SLNB in die klinische Routine weitgehend implementiert.

Entscheidend für die präoperative Planung ist die Darstellbarkeit und Dignitätseinschätzung des SLN.

Vorarbeiten zeigen, dass eine Darstellung und Markierung des SLN mittels Ultraschalluntersuchung möglich ist (Düran A, Tulusan AH; McMillan, Evans; Paepke). Bezüglich der Dignitätseinschätzung scheint Skepsis geboten, da die Wahrscheinlichkeit sonomorphologischer Veränderung durch Mikrometastasen gering ist.

Das Kontrastmittel SonoVue führt zu einer starken Echogenitätssteigerung in der Mikrozirkulation. Das starke Signal der SonoVue Mikrobläschen ermöglicht die Darstellung der Gewebeperfusion in Echtzeit

Mit einem von Esaote speziell für die Anwendung im Kontrastmittelbereich entwickelten Linearschallkopf (Basisgerät: Technos MPX) wird die Visualisierung und dynamische Messung von Zeit-Intensitätskurven erheblich verbessert.

Erste Ergebnisse zeigen mithilfe dieser Zusatzinformationen eine Verbesserung der präoperativen Darstellbarkeit und Dignitätseinschätzung des SLN (Bude et al: Does contrast enhanced US have potential for sentinel lymph node detection? Science to Practice (2003) vol 230 (3): 603–04).

Methode: Im Rahmen der Hypothesengenerierung wurden 05/2004 bisher 5 Patientinnen mit histologisch gesichertem Mammakarzinom und sonographisch darstellbarem Sentinellymphknoten mit SonoVue/TechnoMPX untersucht. Bei 3 Patientinnen bestand aufgrund sonomorphologischer Kriterien der Verdacht auf eine Metastasierung isoliert im SLN.

Untersucht wurde nach den Massgaben des PUMEB Protokolls (4.8ml; bolus+5ml saline; WIn-WOut after 3–4 flashes and 5min, duration 2.30min; PRF 750 CMF Freq 6.3 or if deeper than 2cm 5.6)

Anschließend erfolgte die kombinierte SLN-Markierung (sonographisch gestützte Drahtmarkierung und Tc 99), Entfernung nach ADAM und intraoperative Aufarbeitung.

Ergebnisse: Erarbeitet werden Kriterien für die Bildanalyse und Parameter für die Auswertung der Zeit-Intensitätskurven und diese mit den Ultraschallkriterien und dem histologischen Ergebnis korreliert.

Schlussfolgerung: Die Zahl der untersuchten Patientinnen ist zu gering, um eine sichere Aussage zuzulassen. Im Rahmen der internationalen Arbeitsgruppe PUMEB wird nach standardisierter Vorgehensweise die SonoVue-Anwendung geprüft um die Vorteile der sonographischen SLN-Beurteilung.