Ultraschall Med 2004; 25 - WS_07_02
DOI: 10.1055/s-2004-834049

Veränderungen der kutanen Mikrozirkulation bei uterin-vaskulärer Maladaptation im 2. Trimenon der Schwangerschaft

T Volgmann 1, C Maciewski 1
  • 1Universitätsfrauenklinik, Greifswald

Problemstellung: Das Plazentainsuffizienz-Gestose-Syndrom ist mit einer uterin-vaskulären Maladaptation und einer Imbalance vasokonstriktorischer und -dilatatorischer Mediatoren im maternalen Kompartiment assoziiert. Eine generalisierte periphere Vasokonstriktion wurde peripartal nachgewiesen.

In einer Querschnittsuntersuchung war zu klären, ob und welche funktionellen Alterationen der peripheren Mikrozirkulation bei Frauen mit verzögerter bzw. eingeschränkter uterin-vaskulärer Adaptation im 2. Trimenon der Gravidität mittels Laser-Doppler erfassbar sind.

Methode: Bei 312 unausgewählten Frauen wurden in der 21. SSW mittels farbkodierter Doppler-Sonographie in den Strömungsprofilen der Aa. uterinae die Resistance-Indices und Notch-Phänomene ermittelt. Nach dem Auftreten der Notch-Phänomene teilten wir die Schwangeren in 3 Gruppen: A: Kein Notch (n=280); B: unilateraler Notch (n=24); C: bilateraler Notch (n=12). Mittels Laser-Doppler erfolgte standardisiert die Beurteilung der kutanen Mikrozrkulation am volaren Unterarm. Unter Ruhebedingungen und während reaktiver Hyperämie wurden Parameter der Basalzirkulation (integraler Blutfluss, Erythrozytengeschwindigkeit und -konzentration), Vasomotion und funktionellen Reservekapazität der Endstrombahn erfasst. Die statistische Bearbeitung erfolgte mit dem Programm SPSS 11.5; Mann-Withney-Test, p<0,05.

Ergebnisse: Schwangere der Gruppe C wiesen kutan geringere integrale Blutflusswerte (p<0,05) und tendenzielle Einschränkungen der Erythrozytengeschwindigkeit unter Ruhebedingungen auf als Frauen der Gruppen A und B. Zwischen den Gruppen A und B fanden sich keine Unterschiede der kutanen Mikrozirkulation.

Schlussfolgerung: Da mit bilateraler uterin-vaskulärer Maladaptation bei vermindertem Ruheblutfluss keine Einschränkungen der Vasomotion und der reaktiven Hyperämie bei Frauen nachweisbar waren, ist eine Maldistribution zugunsten tiefer (mit Laser-Doppler nicht erfassbarer) arteriovenöser Shuntperfusion als Ursache der Befunde anzunehmen. Eine Alteration der sympathischen Gefäßinnervation ist zu diskutieren. (DFG: Str. 415/2–1)