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DOI: 10.1055/s-2004-833832
Transfer von Marketinginstrumenten auf die Gesundheitsförderung
Hintergrund: Heutzutage haben die meisten erfolgreich Profit orientierten Firmen wie Daimler Chrysler und Coca-Cola das Marketingkonzept im Kernbereich ihrer Organisation.. It „holds that achieving organizational goals depends on determining the needs and wants of target markets and delivering ... them more effectively than competitors do“ (Kotler et al 2002). Marketingexperten wie Conway haben kritisiert, dass Nonprofit-Organisationen häufig ihre Dienste nicht auf den „customer“ ausrichten und der Meinung seien, dass sie am besten wissen, was für den Adressaten gut sei. Ziel: Anwendung des Marketingkonzeptes auf web basierte Gesundheitsinformationen zum Thema Impfschutz für Schüler in den 6. Klassen des Landes Brandenburg. Methode: Marketinginstrumente werden bei der Einführung einer web basierten Gesundheitsinformation für Schüler zum Thema Impfschutz angewandt: 1. Bedarfsanalyse über eine Google-Recherche 2. Kundenzufriedenheit über eine Schülerbefragung (Klassen 6 bis 10) an ausgewählten Real-, Gesamtschulen und Gymnasien zum Nutzerverhalten und Beurteilung des Webangebotes (596 von 1000 Schülern) 3. Beschwerdemöglichkeiten durch ein integriertes „Meinungsmodul“. Ergebnisse: Eine Recherche über Google ergab, dass es kaum Gesundheitsinformationen für Jugendliche gibt. Es wird fast nur über Jugendliche gesprochen. Ausnahmen sind: Webseiten zu Drogen (www.drug.com) und Sexualität (www.loveline.de). Um das Impfangebot der Ärzte zu unterstützen, wurde durch ein Kooperationsprojekt zusätzlich Gesundheitsaufklärung zum Thema Impfen für den Biologieunterricht web basiert konzipiert. Eine Schülerbefragung zum Nutzerverhalten als auch zur Bewertung der neuen Webseiten (www:schueler-impfen.de) ergab: für 82% ist Internet wichtig, 75,7% nutzen das Internet mindestens einmal wöchentlich, 39,5% haben einen Internetanschluss in der Schule, 68% auch zuhause, nutzen das Internet vorrangig zur Information oder zur Unterhaltung, verstehen unter „Aufklärungsaktion“ „Sexualaufklärung“, legen Wert auf ein breites Informationsangebot und Übersichtlichkeit – nicht auf „fetzige oder poppige“ Seiten. Die Webseite wurde neu konzipiert (www.schuetzdich.de), ist jetzt barrierefrei und enthält ein „Meinungsmodul“. Schlussfolgerung: Durch die konsequente Anwendung von Marketinginstrumente kann Gesundheitsförderung dynamisch bewertet und die Bedürfnisse der Adressaten kontinuierlich einbezogen werden.