Gesundheitswesen 2004; 66 - 26
DOI: 10.1055/s-2004-833764

Gesundheitsförderung durch Vernetzung und Information stärken! Das bundesweite Kooperationsprojekt „Gesundheitsförderung für sozial Benachteiligte“

H Kilian 1
  • 1Gesundheit Berlin e.V.

Hintergrund: Gesundheitsförderung und Prävention erhalten wachsende Bedeutung im deutschen Gesundheitswesen. Im § 20(1) des fünften Sozialgesetzbuches formuliert der Gesetzgeber den Auftrag, durch gesundheitsfördernde Angebote einen Beitrag zur Verminderung sozial bedingter Ungleichheit von Gesundheitschancen zu leisten. Gleichzeitig ist wenig über die Praxis der Gesundheitsförderung für sozial benachteiligte Menschen in Deutschland bekannt. Welche Anbieter sind in welchen Handlungsfeldern aktiv und mit welchen Methoden arbeiten sie? Wie erreichen sie ihre Zielgruppen, wie steht es um die Qualität und Wirksamkeit der Angebote? Ziel: Um die Transparenz im Handlungsfeld zu erhöhen, den Informations-Transfer zu verstetigen und um ein Instrument zur besseren Vernetzung der Akteure zur Verfügung zu stellen, wird im Rahmen einer Kooperation der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mit der Bundesvereinigung für Gesundheit, den Landesvereinigungen für Gesundheitsförderung und weiteren Akteuren auf Landesebene eine Internet-Plattform „Gesundheitsförderung für sozial Benachteiligte“ aufgebaut. Methoden: Im Zentrum des Angebotes steht die seit Sommer 2003 unter www.datenbank-gesundheitsprojekte.de recherchierbare Datenbank mit über 2.600 gesundheitsfördernden Angeboten. Darüber hinaus stellt die Internet-Plattform aktuelle Informationen, Termine und Materialien bereit, die schnell und niedrigschwellig einen Überblick über die Praxis der Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten ermöglichen. Der Aufbau eines Netzwerkes regionaler Knoten unterstützt darüber hinaus die Arbeit vor Ort. Die regionalen Knoten sind bei den Landesvereinigungen für Gesundheitsförderung bzw. bei weiteren regionalen Akteuren angesiedelt, Anfang 2004 beginnen sechs Pilot-Knotenpunkte mit der Arbeit. Im Rahmen der Knoten-Arbeit soll die Diskussion von Kriterien für gute Gesundheitsförderung und die Auswahl von „Good Practice“-Beispielen einen Beitrag zur partizipativen Qualitätsentwicklung der gesundheitsfördernden Praxis leisten.