Grundlagen: Central cores stellen eine myofibrilläre Strukturanomalie der Skelettmuskulatur dar
und treten bei der Central-core-Myopathie (CCM) auf, die häufig auf einer Mutation
im Ryanodinrezeptor beruht, und kommen bei Patienten mit der familiären hypertrophischen
Kardiomyopathie mit Mutationen der schweren Kette des b-Myosin-7-Gens (HKMM7) vor.
Patienten mit einer CCM weisen ein meist langsam progredientes Gliedergürtelsyndrom
auf, haben häufig Skelettanomalien bis zu schweren Skelettdeformitäten und können
Myokardhypertrophien bis hin zu dilatativen Kardiomyopathien entwickeln. Bei der HKMM7
sind kardiale Symptome führend, gelegentlich finden sich geringgradig ausgeprägte
proximale Paresen.
Studiendesign/Methoden: Untersucht wurden vier Patienten mit histologischem Nachweis von central cores. und
einem Gliedergürtelsyndrom (ein 18jähriger Mann mit seiner 50jährigen Mutter, eine
32jährige Frau, ein 33jähriger Mann) mittels Kardio-MRT, Oberflächen-EKG und Echokardiographie.
Ergebnisse: Alle Patienten hatte einen Sinusrhythmus. Bei zwei CCM-Patienten bestand ein ungenügendes
Schallfenster für die Echokardiographie, ein CCM-Patient zeigte einen unauffälligen
Befund. Drei Patienten mit einem Gliedergürtelsyndrom unterschiedlicher Ausprägung
waren bezüglich des Kardio-MRT unauffällig. Ein Patient zeigte auffällige kardiologische
Befunde mit einer echokardiographisch nachweisbaren mittelgradig eingeschränkten globalsystolischen
Pumpfunktion (LVEF um 35%) sowie einer MR-tomographisch sichtbaren vermehrt trabekularisierten
Myokardtextur des linken Ventrikels.
Diskussion: Bei Myopathien mit Nachweis von central cores sollte aufgrund der Differentialdiagnose
immer nach einer Herzbeteiligung gesucht werden. Die Untersuchungen zeigen, dass die
kardiale MRT-Tomographie als nichtinvasive Untersuchungsmethode bei Patienten mit
Verdacht auf eine Myopathie geeignet ist, morphologische und funktionelle Herzbeteiligungen
aufzudecken. Die Untersuchung ist in 30 Minuten durchführbar und gerade bei der bei
Strukturmyopathien häufigen Koinzidenz von Wirbelsäulen- und Thoraxveränderungen der
Echokardiographie überlegen. Die bei einem Patienten gezeigte Myokardtrabekulierung
entging der Echokardiographie. Die kardiale MRT-Untersuchung ist bei Patienten mit
eingeschränkten transthorakalen Schallbedingungen insbesondere für Verlaufskontrolle
von Patienten mit kardialer Beteiligung von Bedeutung.