Aktuelle Dermatologie 2004; 30 - P60
DOI: 10.1055/s-2004-832589

Die Rolle von CD28 im murinen Melanommodell

H Voigt 1, AO Eggert 1, D Schrama 1, JC Becker 1, F Lühder 2
  • 1Dermatologie, Universitätsklinik Würzburg
  • 2Institut für Multiple Sklerose Forschung, Göttingen

Für die Ausbildung einer effektiven Immunantwort gegen T-Zell-abhängige Antigene sind kostimulatorische Moleküle wesentlich. Der best charakterisierte kostimulatorische Signalweg ist das CD28/B7 Rezeptor Ligand System. Obwohl dem CD28 Molekül eine wichtige Funktion bei der Aktivierung naiver T-Zellen zugeschrieben wird, wird dessen Rolle bei anti-Tumor-Immunantworten kontrovers diskutiert. Unsere Arbeiten adressierten diese Frage in einem murinen Tumormodell, welches auf CD28-defiziente C57Bl/6J Mäusen und einem syngenen Melanommodell basierte. Die Tiere wurden mit TRP2180–188 Peptid gepulsten DC zweimal geimpft bevor s.c. Tumore oder Lungenmetastasen der B16 Sublinie B78D14 induziert wurden. Sowohl subkutane Tumore als auch Lungenmetastasen entwickelten sich in CD28-defizienten Mäusen früher als in den Wildtyp Tieren. In dem Lungenmetastasenmodell fand sich in den CD28-defizienten Mäusen darüber hinaus eine deutlich erhöhte Tumorlast. Um zu untersuchen, ob sich das Fehlen des CD28 Moleküls bereits auf das Priming der CD8+ T-Zellen auswirkt, wurden durchflusszytometrische Untersuchungen der Milzzellen beider Genotypen unmittelbar nach zweifacher Immunisierung durchgeführt, welche in beiden Genotypen eine vergleichbare Frequenz TRP2180–188 spezifischer CD8+ T-Zellen zeigte. Um die Auswirkungen des Fehlens des CD28 Moleküls auf das Homing tumorspezifischer T-Zellen zu untersuchen, wurden immunhistologische Färbungen des Tumorgewebes durchgeführt, die aber auch keine wesentlichen Unterschiede zwischen CD28 defizienten Mäusen und Wildtyp Mäusen bezüglich des T-Zellinfiltrates zeigten. ELISPOT Analysen zeigten aber eine deutlich geringere Anzahl von IFN-γ-produzierenden TRP2 reaktiven Zellen in zirkulierenden T-Zellen von tumortragenden CD28-defizienten Mäusen. Zusammenfassend zeigen die Ergebnisse, dass das Fehlen des CD28 Moleküls sich auf zellulärer Ebene weder auf das Priming noch auf das Homing von CD8+ T-Zellen auszuwirken scheint, sondern hauptsächlich auf die Differenzierung zu funktionsfähigen CD8+ tumorspezifischen T-Effektorzellen.