Aktuelle Dermatologie 2004; 30 - P16
DOI: 10.1055/s-2004-832545

Durchflusszytometrische Analysen von PBMC unter der adjuvanten Immuntherapie mit Interferon alpha

E Gaffal 1, J Wenzel 1, S Freutel 1, T Tüting 1
  • 1Klinik für Dermatologie, Universität Bonn

Einleitung: Die genauen Wirkmechanismen der adjuvanten Immuntherapie mit Interferon alpha bei Patienten mit malignem Melanom sind bis heute nicht bekannt. Neben der direkten antiproliferativen Wirkung auf Tumorzellen wird in letzter Zeit zunehmend die unspezifische Stärkung einer Th1-gerichteten zellulären Immunantwort gegen Melanomzellen diskutiert. Wir haben die unmittelbare Wirkung von Interferon alpha auf den Phänotyp verschiedener Leukozytensubpopulationen im peripheren Blut analysiert. Patienten und Methoden: Bei bisher 7 Patienten wurde Heparinblut unmittelbar vor sowie 3 und 28 Tage nach Beginn der Interferontherapie gewonnen, PBMC isoliert und durchflusszytometrisch charakterisiert. Dabei wurde die Expression von CD3, CD4, CD8 und CD19, der Aktivierungsmarker CD25 und HLA-DR sowie der Chemokinrezeptoren CCR3, CCR4, CCR5, CXCR3, CXCR6 auf der Zelloberfläche analysiert. Zusätzlich wurde eine intrazelluläre Färbung für das spezifisch von Typ I Interferonen induzierte Protein MxA sowie für die Zytokine Interferon gamma und Interleukin 4 durchgeführt. Ergebnisse: Innerhalb weniger Tage nach Interferongabe konnte ein signifikanter Anstieg der Expression von MxA in mononukleären Zellen des Blutes verzeichnet werden. Zusätzlich beobachten wir eine tendenziell vermehrte Expression von CCR3 und Interferon gamma in Lymphozyten. Diskussion: Der intrazelluläre Nachweis von MxA stellt sich als guter Indikator für den direkten Einfluss von Interferon alpha auf Immunzellen im peripheren Blut dar. irkulierende Lymphozyten weisen phänotypische Veränderungen auf, die auf eine Aktivierung einer Th1-gerichteten Immunantwort hindeuten.