Aktuelle Dermatologie 2004; 30 - V14
DOI: 10.1055/s-2004-832508

Imiquimod stärkt das Perforin-System Zytotoxischer T-Lymphozyten in vitro

A Ambach 1, B Bonnekoh 1, M Nguyen 1, MP Schön 1, H Gollnick 1
  • 1Klinik für Dermatologie und Venerologie, Otto-von-Guericke-Universität, Magdeburg

Der Toll-like Rezeptor-7-Agonist Imiquimod (IMQ) hat in vivo einen nachhaltigen anti-viralen und anti-Tumor Effekt. Zu gleichem biologischen Zweck verwendet unser Immunsystem Perforin-haltige Granula zytotoxischer T-Lymphozyten (zTL). Dieser funktionelle Synergismus ließ fragen, ob IMQ die Perforin-Freisetzung beeinflussen und/oder Perforin in zTLs in vitro induzieren kann. In peripheren Lymphozyten führte IMQ innerhalb von 12h zu einem signifikanten Anstieg Perforin+ zTLs. Dieser Effekt war am ausgeprägtesten in zTLs von Patienten mit Atopischer Dermatitis, einer Modellerkrankung für subnormale Perforinexpression: Verglichen zur Zahl Perforin+ zTLs zum Zeitpunkt Null (100%), wurden durch 2,5µg/ml IMQ bis zu 270% Perforin+ zTLs induziert. Dagegen beeinflusste IMQ die Perforin-Freisetzung aus zTLs nach PMA/ionomycin-Stimulation nicht signifikant. Die biologische Aktivität von IMQ scheint über seine zuvor bekannten Funktionen hinauszugehen: es stärkt signifikant das Perforin-System und damit die körpereigene anti-virale und anti-Tumorabwehr.