Klinische Neurophysiologie 2004; 35 - 54
DOI: 10.1055/s-2004-831966

Of Globular Proteins and Amyloid fibrils – the Dr. Jekyll and Mr. Hyde of polypeptide chains

M Fändrich 1
  • 1Jena

Amyloidosen repräsentieren eine Form der epigenetischen Alterung, bei denen die Schädigung des Gewebes darauf beruht, dass körpereigene Polypeptide einen pathologischen Strukturbildungsprozess durchlaufen und zu Amyloidfibrillen assoziie-ren. Zu diesen Syndromen zählen degenerative Alterskrankheiten wie die Demenz vom Alzheimer-Typ oder Prionkrankheiten (Creutzfeldt-Jakob, BSE). Unabhängig vom jeweiligen Krankheitsbild weisen klinische Amyloidfibrillen zwei grundsätzlich konservierte Eigenschaften auf: 1.) die Struktur ihres Kerns und 2.) die Zusammen-setzung ihrer Nebenkomponenten. Die Untersuchung der Struktur der Amyloidfibrillen mit Techniken wie Infrarotspektrokopie und Elektronenmikroskopie zeigte, dass diese Fibrillen von einer b-Faltblatt-Struktur durchzogen sind, die sich im Typus von der b-Faltblattstruktur von globulären Proteinen unterscheidet. Zusammengenommen mit Ergebnissen, dass sich Amyloidfibrillen auch von Polypeptidketten bilden, die nicht falten können (Polyaminosäuren) oder welche nur in nicht-b-Faltblattstrukturen falten können (Myoglobin), bestätigt dies die Hypothese, dass Amyloidfibrillen und globuläre Proteine zwei grundsätzlich verschiedene Strukturzustände von Polypeptidketten darstellen.