Z Gastroenterol 2004; 42 - P309
DOI: 10.1055/s-2004-831763

Bestimmung des virologischen Therapieansprechens zu Woche 24 bei der chronischen Hepatitis C: Wertigkeit eines hochsensitiven HCV RNA Nachweisverfahrens

U Mihm 1, P Hofmann 1, B Kronenberger 1, U Sarrazin 1, S Zeuzem 1, C Sarrazin 1
  • 1Klinik für Innere Medizin II, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/Saar

Einleitung: Nach Bestimmung des frühen virologischen Therapieansprechens zu Woche 12 mit Hilfe des 2-log Abfalls der Hepatitis C Virus (HCV) RNA wird ein Therapieabbruch zu Woche 24 auf der Grundlage einer qualitativen HCV RNA Detektion empfohlen. Diese Empfehlungen beruhen auf Studien mit HCV RNA Assays mit einer unteren Nachweisgrenze von 50 IU/ml. Die Wertigkeit hochsensitiver qualitativer HCV RNA Tests (z.B. TMA [Transcription-Mediated Amplification]) ist nicht bekannt.

Patienten und Methoden: Bei 161 Patienten mit einer chronischen Hepatitis C (Genotyp 1: n=113; 2 n=12; 3 n=32; 4 n=3; 6 n=1) wurde unter einer antiviralen Behandlung mit (pegyliertem) Interferon alfa und Ribavirin zu Therapiewoche (TW) 24 die HCV RNA mittels TMA (VERSANT HCV RNA Qualitativer Assay, Bayer, Emeryville, Californien; untere Nachweisgrenze: 5–10 IU/ml) und RT-PCR (Cobas Amplicor HCV; Roche Molecular Systems, Mannheim; untere Nachweisgrenze: 50 IU/mL) in gefrorenem Serum (–80°C) retrospektiv bestimmt.

Ergebnisse: Zu TW 24 waren 100% (36/36) der Therapieversager (NR) mittels TMA und RT-PCR HCV RNA positiv und 100% (88/88) der Patienten mit dauerhaftem virologischen Ansprechen (SR) mit der TMA und RT-PCR negativ. Mittels TMA ließ sich zu TW 24 bei 8 Patienten HCV RNA nachweisen bei gleichzeitig negativem PCR-Ergebnis. Keiner dieser 8 Patienten zeigte ein anhaltendes virologisches Therapieansprechen im Verlauf (3 Patienten mit Virusdurchbruch [breakthrough] noch unter Therapie, 5 Patienten mit Rückfall nach Therapieende, jeweils auf der Basis der RT-PCR).

Schlussfolgerungen: Ein positiver HCV RNA Nachweis mittels hochsensitiver Assays (Detektionslimit 5–10 IU/ml) zu TW 24 geht in 100% der Fälle mit einem fehlenden dauerhaften virologischen Therapieansprechen einher und könnte daher auch bei gleichzeitig negativer HCV-PCR als Entscheidungskriterium für eine Beendigung der antiviralen Therapie sinnvoll sein.