Z Gastroenterol 2004; 42 - P305
DOI: 10.1055/s-2004-831759

Sicherheit und Tolerabilität einer Peginterferon Alfa–2A (40KD) (Pegasys®) Monotherapie bzw. Kombinationstherapie mit Ribavirin (Copegus®) bei Patienten mit chronischer Hepatitis C: Ergebnisse einer deutschen multizentrischen offenen Studie

B Möller 1, KH Wiedmann 2, S Mauss 1, R Link 3, U Lafrenz 4, J Lohmeyer 5, C Gelbmann 6, D Hüppe 7, T Witthöft 8, J Gölz 1, U Alshuth 9, GOST Study Group
  • 1Privat
  • 2Krankenhaus Barmherzige Brüder
  • 3St.-Josefsklinikum Offenburg
  • 4Klinik für Innere Medizin, Univerität Rostock
  • 5Medizinische Klinik II Justus-Liebig-Universität
  • 6Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I der Universität Regensburg
  • 7Gastroenterologische Praxis Herne
  • 8Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Lübeck, Med. Klinik I, Abt. f. Gastroenterologie
  • 9Hoffmann-La Roche AG

Ziel:

Die Sustained Virological Response (SVR) Raten von Hepatitis C-Therapien sind in den letzten 10 Jahren durch die Kombination mit Ribavirin und Einführung pegylierter Interferone von 6% auf >60% gestiegen.

Ziel der Studie war es, Daten zur Tolerabilität, Sicherheit und Wirksamkeit der Therapie mit Peginterferon alfa–2a (PEG) 180µg/W.±Ribavirin (RBV) 800mg/d in einer großen Patientenkohorte unter möglichst alltagsnahen klinischen Bedingungen zu messen.

Methoden:

In die kontrollierte, ICH-GCP-gemäße Studie wurden in Frage kommende Patienten eingeschlossen, die entweder unvorbehandelt (=naiv) waren oder nach einer vorherigen Behandlung (≥ 24 W. vor Einschluss) einen Relapse hatten. Einschlusskriterien waren u.a. Alter ≥ 18J., quantifizierbare HCV-RNA, dauerhaft erhöhte GPT-Werte und kompensierte Lebererkrankung.

Die Patienten erhielten nach Entscheidung des Prüfarztes A: PEG für 48W.; B: PEG/RBV für 24W.; C: PEG/RBV für 48 W., die Nachbeobachtung betrug 24 W.

Ergebnisse:

312 Patienten (86% Naive; 14% Relapser) wurden in 35 Zentren eingeschlossen: A (n=3); B (n=90); C (n=219). Die Baseline Parameter waren in B and C vergleichbar (57% Männer, Alter 42J., BMI 25,3kg/m2, Viruslast 1,07×106 IU/ml, Zirrhose 8,1%).

Die Genotypen Verteilung reflektiert die Empfehlungen zur Behandlungsdauer: B: 7,8% G1, 92,2% G2/3; C: 85,8% G1, 8,8% G2/3, 5,5% andere.

Die Tabelle zeigt Daten zu Sicherheit und Wirksamkeit, ein Unterschied in der SVR zwischen Naiven und Relapsern wurde nicht gefunden.

Die Inzidenz der gewöhnlichen AEs gleicht der in Zulassungsstudien. Es gab 30 schwerwiegende AE’s: 14 (4,5%) bezogen auf PEG; 4 (1,3%) bezogen auf RBV. Die Abbruchrate wegen AE betrug 6,7%.

Zusammenfassung:

Der Einsatz von PEG±RBV im klinischen Alltag ist effektiv und sicher. Die Wirksamkeit ist mit den Resultaten aus den Zulassungsstudien vergleichbar.

Gruppe (n)

Adverse Events–n (%)

SVR–%

Grippe-ähnl. Symptome

Müdigkeit

Übelkeit

Kopf-schmerz

Gewichts-verlust

Depression

Total; G1; G2/3

B (90)

34 (37,8)

22 ( 24,4)

14 (15,6)

34 (37,8)

9 (10,0)

14 ( 15,6)

64; 29; 67

C (219)

81 (37,0)

46 ( 21,0)

51 (23,3)

78 (35,6)

35 (16,0)

46 ( 21,0)

43; 40; 53

A-C (312)

116 (37,2)

68 ( 21,8)

67 (21,5)

113 (36,2)

44 (14,1)

60 ( 19,2)

49; 39; 65

SVR = nicht-nachweisbare HCV RNA zu W24 der Nachbeobachtung