Z Gastroenterol 2004; 42 - P293
DOI: 10.1055/s-2004-831747

Budesonid bei Autoimmunhepatitis und Überlappungssyndromen

A Csepregi 1, G Treiber 1, S Klauck 1, P Malfertheiner 1
  • 1Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie, Universität Magdeburg

Hintergrund und Ziel: Prednisolon (PRD) mit oder ohne Azathioprin (AZA) ist die etablierte Behandlung der Autoimmunhepatitis (AIH). Budesonid (BUD) stellt eine mögliche Therapieoption der AIH dar, die vorliegenden Daten sind aber widersprüchlich. Ziel der Studie war es, den Stellenwert von BUD bei AIH und Überlappungssyndromen zu evaluieren.

Patienten und Methoden: 23 Patienten [(F: M=16: 8; Alter 46 Jahre (18–68 Jahre)] mit autoimmuner Lebererkrankung wurden mit BUD (9mg/Tag) behandelt und über 12 bis 104 Wochen beobachtet. In sechs Patienten konnte die Diagnose eines kompletten Überlappungssyndroms mit einer cholestatischen Lebererkrankung (primär biliäre Zirrhose oder primär sklerosierende Cholangitis) gestellt werden.

Ergebnisse: Von den 11 Patienten, die BUD als Primärtherapie erhielten, wiesen sieben eine komplette Remission (CR) auf, zwei hatten eine partielle Remission (PR), and zwei sprachen nicht auf die Therapie an. Sechs Patienten, die unter PRD eine CR aufwiesen, wurden wegen steroidbedingten Nebenwirkungen auf BUD umgestellt, und auch diese hatten eine CR. Von den sechs Patienten, die mit PRD oder AZA behandelt wurden und einen akuten Schub der Erkrankung entwickelten, sprachen fünf auf die Therapie mit BUD an. BUD-bedingte Nebenwirkungen (Cushingoides Syndrom) wurden nur bei Zirrhotikern (n=4) gesehen. Insgesamt liess sich eine CR in 74% der Fälle und eine PR in 12% der Patienten beobachtet.

Schlussfolgerungen: BUD stellt eine effektive Therapieoption bei AIH und Überlappungssyndromen dar and geht mit einer deutlich niedrigeren Häufigkeit von Nebenwirkungen einher.