Z Gastroenterol 2004; 42 - P212
DOI: 10.1055/s-2004-831666

Der Tumorsuppressor Maspin ist ein Zielgen von TAp63γ in gastrointestinalen Geweben

K Spiesbach 1, A Tannapfel 2, J Mössner 3, K Engeland 1
  • 1Medizinische Klinik und Poliklinik II, Universität Leipzig
  • 2Institut für Pathologie, Universität Leipzig
  • 3Medizinische Klinik und Poliklinik II, Universität Leipzig

Einleitung: Der Tumorsuppressor Maspin wurde ursprünglich als Komponente humaner Mamma-Epithelzellen identifiziert, die mit fortschreitender Malignität von Mamma-Tumoren herunterreguliert wird. Maspin inhibiert die zelluläre Invasion, Motilität und Proliferation in gesunden Geweben. Der Wirkungsmechanismus von Maspin ist noch weitgehend unbekannt.

Methoden: TAp63γ wurde in einem tet-off-regulierten System in DLD1 kolorektalen Adenokarzinomzellen exprimiert. DNA-Microarray Hybridisierungen machten Änderungen des mRNA-Levels von Maspin nach Induktion von TAp63γ deutlich. Der Maspin-Promotor, sowie p53-Bindungsmutanten wurden kloniert und in Luciferase-Reporter-Assays untersucht. Die spezifische Assoziation des Maspin-Promotors mit TAp63γ wurde in Chromatin-Immunpräzipitations-Assays gezeigt. Die Expression von Maspin in hepatozellulären Karzinomen wurde immunhistochemisch untersucht.

Ergebnisse: Wie mit DNA-Microarray Hybridisierungen und Real-Time RT-PCR gezeigt wurde, führt die Induktion von Wildtyp TAp63γ in tet-off regulierten humanen DLD–1 Zellen zu einem Anstieg des Maspin mRNA-Levels. In Luciferase-Reporterassays wurde gezeigt, dass TAp63γ den Maspin-Promotor direkt reguliert. TAp63γ induziert die Aktivität des Maspin-Promotors mehr als 18-fach. Weder mutiertes TAp63γ noch die anderen p63- und p73-Homologen können die Maspin-Expression regulieren. Der Promotor wurde im Bereich potentieller p53-Bindungselemente mutiert. Mit dem Konstrukt, welches die bereits beschriebene p53-Bindungsstelle mutiert enthält, wird die Aktivierung des Promotors komplett aufgehoben. Die spezifische Assoziation des Maspin-Promotors mit TAp63γ konnte auch mit ChIPs gezeigt werden. Nach Induktion von TAp63γ kann dessen Bindung an den Maspin-Promotor detektiert werden. Die Expression von Maspin war in HCCs mit p53-Mutationen im Vergleich zu HCCs mit Wild-Typ-p53 deutlich vermehrt nachweisbar.

Schlussfolgerung: TAp63γ kann über die Transkription die Expression des Tumorsuppressors Maspin hochregulieren. Dadurch kann beispielsweise in HCCs der Verlust von funktionellem p53 bei der Maspin-Expression kompensiert werden.